Studie zur Klimaneutralität von Hamburgs Wirtschaft bis 2040
Bis 2040 klimaneutral und trotzdem international wettbewerbsfähig? Das sei für Hamburgs Wirtschaft durchaus machbar, so eine neue Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die am Freitag in der Handelskammer vorgestellt wurde. Es müsse aber schnell und entschlossen gehandelt werden.
"Es ist ein dickes Brett, was wir da vor uns haben", sagte Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer, aber man dürfe beim Klimaschutz nicht pausieren. "Wir wollen nicht immer auf die Politik warten", so Heyne weiter. Der Hamburger Senat und die Bundesregierung wollen Klimaneutralität erst 2045 erreichen.
Von der Leyen besuchte Handelskammer Hamburg
Zur Vorstellung der Studie war auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu Gast. Sie lobte Hamburgs Bemühungen zum Klimaschutz und hob dabei vor allem die Arbeit der Handelskammer und damit die Unternehmen hervor. "Gut voran kommen wir nur, wenn wir auf allen Ebenen die Ärmel hochkrempeln, zusammenarbeiten und mitziehen", sagte sie. Genau das täte die Handelskammer Hamburg. Als Beispiel nannte von der Leyen den Bau eines Importterminals für sogenannten grünen Wasserstoff und sagte, dass die Stadt damit Pioniergeist bewiesen habe. Und dass andere Regionen von Hamburg und seiner Wirtschaft lernen könnten.
Unternehmen sollen Netzwerke ausbauen
Die OECD-Studie gebe zwar keine Gebrauchsanweisung, aber Hinweise darauf, was machbar sei. Ein Schlagwort dort: Zusammenarbeit. Besonders die kleineren und mittleren Unternehmen sollten Netzwerke aufbauen, um beispielsweise Infrastruktur und Wissen besser zu nutzen.
Mehr Gewerbeimmobilien sollen saniert werden
Ein großer Hebel zur Klimaneutralität sei auch die Sanierung von Gewerbeimmobilien. "Hier wollen wir die Rate mehr als verdoppeln", sagte Heyne. Ohne den Hafen und die Industrie werde Klimaneutralität bis 2040 allerdings nicht klappen. Stahl, Aluminium und vor allem Kupfer brauche man beispielsweise beim Windrad-Bau. Es sei besser dies vor Ort zu produzieren, als von Ferne anliefern zu müssen.
Industrie-Abwärme für Energieversorgung nutzen
Außerdem sei die Industrie-Abwärme auch wichtig für die Energieversorgung in Hamburg. "Einer gibt Wärme ab, ein anderer braucht sie - diese Unternehmen zusammenzubringen - das ist eine unserer Aufgaben", erklärte Heyne. Auch auf politischer Ebene werde die Handelskammer Druck machen, kündigte er an - da müsse schneller gearbeitet werden.