Streitthema Hamburger Hafenschlick: Lösung in Sicht
Für den Schlick-Streit zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein könnte es bald eine Lösung geben. Vertreterinnen und Vertreter beider Länder zeigten sich am Freitagabend im Hamburger Rathaus zuversichtlich, dass kein Elb-Schlick vor der Vogelschutzinsel Scharhörn verklappt werden muss.
Eine Verklappung vor Scharhörn - sie war zu einem Reizthema zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein geworden. Denn Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte diese Möglichkeit wieder ins Gespräch gebracht und damit viel Ärger auf sich gezogen.
Leonhard schließt Scharhörn auch nicht aus
Auch Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) verwies bei der Sitzung des gemeinsamen Parlamentsausschusses am Freitagabend im Hamburger Rathaus erneut darauf, dass eine Verklappung des Sediments vor der zu Hamburg gehörenden Insel Scharhörn in der Außenelbe eine Option sei, sollte es bis zum Sommer nicht gelingen, eine andere Lösung zu finden. "Ich halte es aber für durchaus realistisch, dass das gelingen kann."
Mehr Schlick-Kapazität vor Helgoland
Jetzt kommt die Landesregierung in Kiel dem Hamburger Rathaus entgegen. Umweltstaatssekretärin Katja Günther (Grüne) erklärte, dass vor Helgoland, beim Seezeichen Tonne E3, wohl ab dem Sommer mehr Schlick verklappt werden könne als bisher - und zwar bis zu zwei Millionen Tonnen im Jahr. Hamburgs entsprechender Antrag auf eine Anschlussvereinbarung sei am Freitag in Kiel eingegangen. Sollte man sich einigen, könnte die Regelung laut Günther zehn Jahre gelten.
Unterstützung von Bundesregierung nötig
Die bis zu zwei Millionen Tonnen im Jahr reichen zwar nicht aus, weil Hamburg weit mehr Elb-Schlick loswerden muss. Trotzdem könnte es einen Spielraum schaffen, bis neue Lösungen gefunden worden sind. Weit draußen im Meer, in der ausschließlichen Wirtschaftszone. Dafür brauchen aber beide Bundesländer die Bundesregierung - sie wollen den Druck für schnelle Genehmigungsverfahren erhöhen.
SPD zuversichtlich beim Elb-Schlick
Dirk Kienscherf, der Hamburger SPD-Fraktionschef, zeigte sich nach dem Treffen der Abgeordenten von beiden Landesparlamenten im Hamburger Rathaus zuversichtlich. Er habe das Gefühl, dass gemeinsame langfristige Lösungen für den Elb-Schlick gefunden werden.