Sieg in Stuttgart - FC St. Pauli überwintert über dem Strich
Der FC St. Pauli hat sich mit einem Sieg aus dem Fußball-Jahr 2024 verabschiedet und kann den Blick auf die Tabelle genießen: Der Aufsteiger überwintert nach dem 1:0 (1:0)-Erfolg am Sonnabend auf jeden Fall auf einem Nicht-Abstiegsplatz.
Johannes Eggestein war mit seinem Treffer im ersten Durchgang der umjubelte Torschütze des Tages, wäre in der zweiten Hälfte beinahe aber zur tragischen Figur geworden, weil er einen Elfmeter verschoss. "Wir sind total stolz und zufrieden", sagte der Angreifer nach der Partie und wusste, wem der Sieg am meisten zu verdanken war: "Unsere kompakte Defensive, unsere Arbeit gegen den Ball - und Nikola hat im Tor ein überragendes Spiel gemacht."
Ein besonderer Sieg für St. Paulis Trainer Alexander Blessin, der in Stuttgart geboren wurde und für den VfB als Spieler sein Bundesliga-Debüt gefeiert hatte: "Wir hätten schon früher den Sack zumachen können. Aber wie wir uns dann in jeden Ball hineingeworfen haben, da kann ich nur sagen: 'Chapeau'. Großes Lob an meine Mannschaft."
Für die Kiezkicker, die in der Tabelle nun sechs Zähler Vorsprung auf einen direkten Abstiegsrang haben, geht es nach der Winterpause am 11. Januar (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) weiter: Dann gastiert Eintracht Frankfurt am Millerntor.
St. Pauli ohne Smith, Schweigeminute für die Magdeburg-Opfer
St. Pauli musste ohne seinen an der Wade verletzten Abwehrchef Eric Smith antreten, für den Schweden begann Lars Ritzka. Dafür kehrte in der Offensive Morgan Guilavogui nach seiner Gelbsperre zurück.
Die Partie begann nach einer Schweigeminute für die Opfer des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg, beide Teams spielten zudem mit Trauerflor.
St. Pauli nutzt Stuttgarter Defensiv-Patzer
Beide Mannschaften hatten auch von Beginn an Zug zum Tor, wobei die Kiezkicker die ersten guten Gelegenheiten hatten: Eggestein schoss hauchdünn am Gehäuse von Alexander Nübel vorbei (11.), kurz darauf war der VfB-Keeper gegen Guilavogui zur Stelle (11.). Auf der Gegenseite war Nikola Vasilj ebenso aufmerksam, parierte zweimal gegen Enzo Millot (13., 18.) und einmal gegen Yannik Keitel (20.).
Gerade als sich der VfB ein Übergewicht erspielt hatte, schlugen die Gäste aus Hamburg zu: Nach einem Fehlpass von Anthony Rouault landete der Ball zunächst am Strafraumrand bei Guilavogui, der zunächst die Kugel vertändelte. Jackson Irvine machte den Ball aber noch einmal scharf, Eggestein setzte sich gegen Maximilian Mittelstädt durch und traf aus zehn Metern zum 1:0 (21.).
Die Hausherren blieben auch nach dem Gegentreffer die spielbestimmende und druckvollere Mannschaft, St. Paulis Defensive stand jedoch gut und verteidigte diszipliniert (fast) alles weg. Bis auf einen Kopfball von Nick Woltemade (37.) und einen geblockten Drehschuss von Ermedin Demirovic (45.+2) hatte die Blessin-Elf keine brenzligen Situationen zu überstehen.
Eggestein scheitert vom Punkt
Sechs Minuten nach Wiederanpfiff hatten die Kiezkicker die große Chance, auf 2:0 zu erhöhen: Oladapo Afolayan war von Anrie Chase abgeräumt worden - auf der Strafraumlinie, wie die Überprüfung durch den VAR ergab. Eggesteins Elfmeter geriet aber derart schwach, dass der in der Mitte und auf der Linie stehengebliebene Nübel abwehren konnte und auch beim Nachschuss von Irvine sicher zupackte (51.).
Statt einen möglicherweise vorentscheidenden Gegentreffer kassiert zu haben, witterten die Stuttgarter nun Morgenluft. Ein Angriff nach dem anderen rollte in Richtung St.-Pauli-Tor. Keitel schoss ebenso am Gehäuse vorbei (60.) wie Demirovic (65.), Millot scheiterte mit einer Direktabnahme fast vom Elfmeterpunkt an Vasilj (68.).
Afolayan trifft nur den Pfosten
Die Hamburger standen nun sehr tief und hofften auf Konterchancen - die wenigen, die sie bekamen, spielten sie meist schlampig zu Ende. Die beste Gelegenheit vergab Afolayan, als er Keitel austanzte, dann aber den Ball nur an den Pfosten setzte (80.). Der VfB rannte seinerseits vergeblich an - es blieb beim 1:0 für St. Pauli. Dank der disziplinierten Abwehrleistung war der vierte Saisonsieg für den Aufsteiger auch nicht unverdient.