Start des 49-Euro-Tickets: Viele neue Kunden beim HVV

Stand: 01.05.2023 16:57 Uhr

Für 49 Euro im Monat durch Hamburg und den Rest des Landes fahren - seit Montag kann das neue Deutschlandticket genutzt werden. Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) hat durch das neue Angebot nach eigenen Angaben schon rund 72.000 Neukunden hinzugewonnen.

Ein Monatsticket, das man landesweit überall im Nahverkehr nutzen kann - auch im Großraum Hamburg ersetzt das Deutschlandticket die meisten der bisher knapp 700.000 HVV-Abonnements. Das geschieht bei den Abos automatisch, nur der Preis wird gesenkt - auf eben 49 Euro im Monat. Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) lobt das. "Für den normalen Kunden halbieren wir die Fahrpreise im öffentlichen Nahverkehr. Das heißt, wir sind so günstig wie seit 1993 nicht mehr, fahren aber seitdem die doppelte Betriebsleistung. Aber sie bekommen Deutschland umsonst obendrauf."

Deutschlandticket: Kauf auch nach Monatsbeginn möglich

Für diejenigen, die bislang kein Abo hatten, funktioniert der Kauf nach Angaben des HVV über die Anwahl in der neueren "HVV-Switch-App", nicht über die etwas ältere HVV-App. Aber: "Wir wollen die HVV-Switch-App perspektivisch zur zentralen App machen. 60 Prozent der Menschen machen das auch", sagte Tjarks am Sonntag im Hamburg Journal des NDR Fernsehens.

Alternativ könne man das Ticket aber auch online oder im Ticketshop kaufen, so der Senator. In den Servicestellen gibt es das 49-Euro-Ticket als Chip-Karte - beispielsweise für alle, die kein Smartphone nutzen.

"Höhere Löhne und Ausbau des Nahverkehrs kosten Geld"

Zur Kritik, beispielsweise von der Linken, das Ticket sei - im Vergleich zum Neun-Euro-Ticket - zu teuer, sagte Tjarks: "Man muss auch wissen, wir nehmen dafür als Stadt und Bund 250 bis 270 Millionen Euro pro Jahr in die Hand - das ist eine Menge Geld." Mit dem Deutschlandticket sei das Bahnfahren das einzige, was im Land gerade günstiger werde, während alles andere teurer werde, so der Senator. Außerdem würden die Menschen zu recht verlangen, dass das Angebot an Bussen und Bahnen ausgebaut werde und zudem würden auch immer wieder höhere Löhne gefordert - das alles koste Geld. Vor diesem Hintergrund könne man das Ticket nicht günstiger anbieten, so Tjarks.

Keine pauschalen Vergünstigungen für Rentner

Zu einer weiteren Kritik, dass es für Rentnerinnen und Rentner keine Vergünstigungen beim 49-Euro-Ticket gibt, sagte Tjarks: "Rentnerinnen und Rentner zahlen momentan 54 Euro für das Ticket Hamburg AB, das heißt, sie sparen mit dem 49-Euro-Ticket auch ein paar Euro - und das natürlich bei einem deutlich besseren Produkt." Wer Grundrente beziehe, also besonders wenig Geld bekomme, erhalte das Deutschlandticket für 19 Euro. Da es bei den Rentnerinnen und Rentnern auch so sei, dass die Streuung der Einkommen sehr weit sei, habe man das Ticket nicht für alle weiter rabattiert - das sei auch sonst nirgends in Deutschland der Fall.

Für viele Hamburger gibt es das 49-Euro-Ticket ermäßigt

Für viele andere Gruppen bietet der Hamburger Senat die Tickets vergünstigt an, beispielsweise für Jüngere oder Menschen mit geringem Einkommen.

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Auf einem Smartphone ist eine App geöffnet, die "Deutschlandticket" anzeigt. © HVV

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HVV: Deutschlandticket am besten online kaufen

Wegen der hohen Nachfrage empfiehlt der HVV, das Ticket online zu kaufen. Es kann auch nach Monatsbeginn für den laufenden Monat gekauft werden, sagte ein Sprecher. Der Preis werde dann - je nach Kaufdatum - anteilig berechnet. Am Freitag hatte es vor den Servicestellen des HVV lange Warteschlangen gegeben, dabei hatte das Unternehmen bereits das Personal verstärkt.

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Das Deutschlandticket wird von einer Person mit der App gekauft. © Screenshot
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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 30.04.2023 | 19:30 Uhr

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