SAGA-Bilanz: Zahl fertiger Wohnungen in Hamburg knickt ein

Stand: 15.07.2024 08:17 Uhr

Die Hamburger Wohnungsbaugesellschaft SAGA baut gegen die Wohnungskrise an. Das städtische Unternehmen hat im vergangenen Jahr 20 Prozent mehr Bauvorhaben begonnen, doch die Zahl fertiger Wohnungen knickt ein, wie die am Montag vorgestellte Bilanz zeigt.

2.000 Baustarts jährlich schaffte die SAGA vor Corona. Im vergangenen Jahr waren es noch 1.123 - immerhin mehr als die privaten Wohnungsbauer zusammen. Fertiggestellt wurden nur noch 572 der dringend gebrauchten Wohnungen. Im Jahr zuvor waren noch 1.014 Wohnungen vollendet worden und es wurde mit dem Bau von 955 neuen Wohnungen begonnen.

SAGA kauft Bauprojekte auf

Gegen die Abwärtsspirale kauft die SAGA Bauprojekte von Firmen auf, denen das Geld ausgeht. "Wir haben ja gesehen, dass da eine Immobilienblase über die Jahre entstanden ist", sagte Vorstandssprecher Thomas Krebs. "Sie ist geplatzt." Die SAGA habe sich vorbereitet und kaufe jetzt Grundstücke und Projektentwicklungen an, um dort Sozialwohnungen zu bauen. 115 Millionen Euro investierte Hamburgs städtische Wohnungsgesellschaft für Ankäufe.

Ein nicht näher genanntes Großbauprojekt schnappte der SAGA überraschend ein privater Wohnungsbauer kurz vor dem Notartermin vor der Nase weg - weil er mehr bot. Früher als gedacht werde wieder mit Wohnungen spekuliert, so die SAGA.

Das Logo der Hamburger SAGA ist an der Geschäftsstelle Eimsbüttel zu sehen. © picture alliance / dpa Foto: Daniel Reinhardt
AUDIO: SAGA-Bilanz: Weniger fertige Wohnungen (1 Min)

Weniger Gewinn bei Hamburgs größtem Vermieter

Der Bilanzgewinn knickte um 35 Millionen auf 182,6 Millionen Euro ein, weil der Bund für alle Heizungen einen sogenannten hydraulischen Abgleich erzwang. Das habe 50 Millionen Euro gekostet und kaum Energie gespart, so Krebs: "Das hat einen hohen bürokratischen Aufwand ausgelöst und viele Ressourcen gebunden, die wir gern woanders eingesetzt hätten." Glücklich sei die Wohnungswirtschaft über diese Entscheidung nicht gewesen.

Kaltmieten bei 7,26 Euro pro Quadratmeter

Die SAGA-Kaltmieten bleiben auch in Zukunft 35 Prozent unter dem Mietenspiegel - im Durchschnitt bei 7,26 Euro pro Quadratmeter. Deutschlands größter kommunaler Vermieter verfügt nach eigenen Angaben über rund 140.000 Wohnungen und etwa 1.400 Gewerbeobjekte.

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Das Logo der SAGA ist an der Geschäftsstelle Eimsbüttel zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Daniel Reinhardt

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 15.07.2024 | 15:00 Uhr

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