Prognose: Bald jeder dritte Euro für die Warmmiete in Hamburg
Hamburgs Mieterinnen und Mieter müssen in diesem Jahr einen deutlich größeren Teil ihres Einkommens für die Warmmiete aufbringen. Laut einer Analyse der Hamburg Commercial Bank machen die Kosten künftig rund ein Drittel des Haushaltseinkommens aus. Auch bis Ende des Jahrzehnts sind die Aussichten trübe.
Die Zahlen fallen negativer aus als erwartet. Zwar sinkt der Großhandelspreis für Gas und Strom deutlich. Doch bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern kommt das nicht an. Zudem schnellen Indexmieten hoch, die an die Inflation gekoppelt sind - im Extremfall bis zu 15 Prozent. In Hamburg gingen im vergangenen Jahr durchschnittlich 28 Prozent des Monatseinkommens für die Warmmiete drauf. Das werde dieses Jahr massiv mehr, sagte Peter Axmann von der Hamburg Commercial Bank. "Wir gehen davon aus, dass sich das insbesondere durch die gestiegenen Energiekosten auf bis zu 34 Prozent im Durchschnitt erhöhen wird."
Mieten steigen wohl weiter
Also jeder dritte Euro für die Miete. Viele Hamburgerinnen und Hamburger wenden sogar jeden zweiten Euro auf. Auch die Prognose bis 2030 ist eher schlecht: "Wir rechnen zwar damit, dass die großen Ausschläge in den nächsten Jahren ausbleiben werden", so Axmann. Aber die Bank rechne mit einer Steigerung der Mieten zwischen 2 und 2,5 Prozent ab 2024. Grund seien ein Einknicken des Wohnungsbaus und mehr Zuzug von Flüchtlingen und jungen Fachkräften.
Vervierfachung der Zinsen lähmt den Wohnungsbau
Auch die Klimawende gebe es nicht zum Nulltarif, sagt Axmann. Wärmedämmmaßnahmen und neue Heizungen seien kostspielig, allerdings gehe damit auch der Bedarf von Wärme und Strom zurück. Vor allem die Vervierfachung der Zinsen würden den Wohnungsbau lähmen. Wie es dort weitergeht, kann die Bank nicht vorhersagen. Vergangenes Jahr knickte zudem deutschlandweit der Verkauf von Wohnungsbeständen um 71 Prozent ein.