Paloma-Viertel in Hamburg: Protest gegen Baulücke auf St. Pauli
Hinter dem Spielbudenplatz auf dem Hamburger Kiez liegt der "Platz der leeren Versprechungen". So haben Anwohner- und Bürgerinitiativen jetzt die Baulücke benannt, auf der eigentlich schon längst das Paloma-Viertel stehen sollte.
Originell, vielfältig und günstig sollte das geplante Paloma-Viertel werden. Und sich nach dem sogenannten St. Pauli Code richten, der in einem aufwendigen Beteiligungsverfahren entwickelt wurde. Jenny Maruhn von der Initiative Esso Häuser sagt, der Code sei eine "ausgehandelte und vereinbarte Gegenleistung für die extreme Verdichtung des Areals auf das fast Dreieinhalbfache des bisherigen Bauvolumens". Und wenn der Investor Bayerische Hausbau jetzt verkaufe und von dieser Wertsteigerung profitieren könne, dann werde er ja dafür belohnt, dass er Verträge und Vereinbarungen nicht einhalte.
Forderungen an die Stadt
Die Initiativen wollen verhindern, dass das Projekt jetzt kippt, weil der Investor Bayerische Hausbau das Grundstück an die Stadt verkaufen will. Christoph Schäfer von der Initiative PlanBude, ergänzte: "Das wäre unser Anspruch, wenn die Stadt das übernimmt, dass sie diese Ergebnisse ganz ernst nimmt und das dann mit der PlanBude auf der Basis des 'St. Pauli Codes' weiterentwickelt."
Die städtische Wohnungsgesellschaft SAGA verhandelt derzeit mit der Bayerischen Hausbau. Und zwar nach eigenen Angaben mit dem Ziel, möglichst viele Sozialwohnungen dort zu bauen. Ob der Deal zustande kommt, ist aber noch unklar.