Nachhaltigkeits-Siegel für den neuen Stadtteil Oberbillwerder
Der geplante Hamburger Stadtteil Oberbillwerder erfüllt offenbar strenge ökologische Normen. Die Pläne erhielten das höchste Nachhaltigkeits-Siegel in Platin. Einzelheiten dazu gab am Mittwoch Karen Pein bekannt, die noch zuständige Chefin der Planungsgesellschaft IBA, die Mitte Dezember zur Stadtentwicklungssenatorin aufsteigt.
Besonders ökologisch an Oberbillwerder ist der Umgang mit dem Klimawandel. Der Stadtteil wird auf Starkregen und die Überhitzung der Stadt vorbereitet. Ein riesiger grüner Ring soll die Mehrfamilienhäuser und die vier Schulen umschließen. Dort wird man dann breite Wassergräben und Wiesen finden, die das Wasser aufsaugen, erklärt Pein: "Das Thema Schwammstadt müssen wir in Oberbillwerder schaffen. Das ganze Wasser, das von oben kommt, muss hier bleiben und dann verdunsten." Der Boden vor Ort ist nämlich undurchlässig.
Besonders ökologisch soll auch die Energieversorgung der bis zu 7.000 Wohnungen sein: Beheizt werden sie mit Restwärme aus Abwasser.
Autos können ausschließlich in Parkhäusern stehen
Ebenfalls nachhaltig ist das angedachte Verkehrskonzept des neuen Stadtteils, der besonders autoarm werden soll. In den Straßen Oberbillwerders wird es später keine Parkplätze geben. Jedes Auto muss stattdessen in einem der 11 bis 13 Parkhäusern abgestellt werden. Insgesamt 5.000 Stellplätze sollen dort entstehen. Allerdings hatte es zuletzt für Verwunderung gesorgt, dass ein Stadtteil mit 6.500 geplanten Wohnungen 5.000 Parkplätze erhalten soll.
Nutzung von Mietwagen soll zunächst geprüft werden
Entscheidend ist dabei aber vor allem, wie viele der 12.000 Bewohnerinnen und Bewohner auf ein eigenes Auto verzichten werden und stattdessen nur einen Mietwagen nutzen. Da die IBA den Stadtteil Fläche für Fläche bebaut, will man abwarten, wie die Mietwagen angenommen werden, wenn 2028 die ersten Menschen einziehen. Bei Bedarf könnten dann noch zwei weitere Parkhäuser nachgebaut werden.
Wohnungsbau soll 2026 starten
Der Wohnungsbau in Oberbillwerder beginnt erst in vier Jahren. Der Stadtteil ist nach der Hafencity Hamburgs zweitgrößtes Stadtentwicklungsprojekt und wird der 105. Stadtteil der Hansestadt.