"Modedroge" Lachgas bereitet Hamburger Stadtreinigung Probleme

Stand: 02.08.2024 06:12 Uhr

Lachgas - diese Modedroge ist besonders auf dem Hamburger Kiez beliebt. Sie birgt aber nicht nur gesundheitliche Gefahren. Die Hamburger Stadtreinigung hat zunehmend Probleme, weil die Gas-Kartuschen falsch entsorgt werden.

Die Zahl der leeren oder noch halbvollen Lachgas-Kartuschen, die im Hausmüll oder in öffentlichen Papierkörben landen, wächst. "Diese unsachgemäße Entsorgung hat fatale Folgen", sagt Kay Goetze, Pressesprecher der Stadtreinigung. Denn in den Müllverbrennungsanlagen komme es durch die Lachgas-Dosen zu gefährlichen Explosionen. Die Folge: Schäden an den Verbrennungsöfen oder gleich ein Ausfall ganzer Anlagen mit Kosten im sechsstelligen Bereich.

Stichprobe auf der Reeperbahn: 70 Kartuschen gefunden

Am vorletzten Wochenende haben die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Stadtreinigung im Bereich Reeperbahn einmal genauer hingesehen und aus rund 130 Papierkörben 70 dieser Lachgas-Kartuschen heraussortiert. Die Dunkelziffer liege aber wohl sehr viel höher, vermutet man bei der Stadtreinigung - besonders dann, wenn größere Veranstaltungen auf dem Kiez stattgefunden haben.

Fachgerechte Entsorgung etwa an Recyclinghöfen

Die Stadtreinigung weist daraufhin, dass Lachgas-Kartuschen im Idealfall beim Händler wieder abgegeben werden können. Aber auch jeder der zwölf Recyclinghof in der Stadt nimmt die Flaschen zur richtigen Entsorgung entgegen.

Mitarbeiter der Stadtreinigung sortieren in einer Halle Lachgasflaschen aus einem Müllhaufen heraus. Mehrere Lachgasflaschen stehen im Vordergrund. © Stadtreinigung Hamburg
AUDIO: Lachgas-Flaschen: Stadtreinigung warnt vor falscher Entsorgung (1 Min)
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Hamburg Journal | 15.08.2024 | 19:30 Uhr

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