Klima-Aktivisten stören Veranstaltung mit Tschentscher
Bei einer Veranstaltung der Hamburger SPD mit Bürgermeister Peter Tschentscher im Stadtteil Lohbrügge hat die Polizei am Montagabend einen älteren Mann festgenommen. Zuvor hatten Klima-Aktivisten protestiert.
Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, sei ein 69-Jähriger sehr aufgebracht gewesen und plötzlich auf die Bühne gekommen. Er sei wild gestikulierend auf den Bürgermeister zugegangen. Tschentschers Personenschützer hätten den Mann von der Bühne geschoben. Polizisten nahmen den 69-Jährigen schließlich fest. Dabei habe er sich heftig gewehrt. Die Polizei leitete Ermittlungen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ein. Was den Mann so aufgebracht hatte, ist unklar.
Lautstarker Protest - Transparent entrollt
Tschentscher hatte vor rund 130 Gästen gesprochen. Ein SPD-Sprecher sagte, der Bürgerdialog sei anschließend fortgesetzt worden. Vor dem Zwischenfall hätten mehrere ältere Teilnehmer lautstark dagegen protestiert, dass ihre Kinder nach Klimaprotesten "unter folterähnlichen Bedingungen" festgehalten würden. Andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer entrollten ein Transparent, auf dem stand: "Letzte Generation vor den Kipppunkten".
"Letzte Generation": Mehrere Blockadeaktionen in Hamburg
Nach einer Blockadeaktion an den Elbbrücken am 25. März hatte die Polizei zwei Klima-Aktivisten in Gewahrsam genommen. Das Landgericht ordnete am 29. März ihre Freilassung an. Zwei andere Aktivisten, die am 28. März an einer Blockadeaktion im Hafen teilgenommen hatten, sollten nach einer Entscheidung des Amtsgerichts noch bis Donnerstag in Gewahrsam bleiben. Die Polizei ermittelt ferner gegen zwei Männer im Alter von 19 und 24 Jahren, die am vergangenen Donnerstag vor dem Besuch von König Charles III. und Camilla orange Farbe ans Rathaus gesprüht hatten.
Leonhard: "Aggressives Verhalten ist nicht zu akzeptieren"
SPD-Landeschefin Melanie Leonhard bekräftigte die Dialogbereitschaft ihrer Partei. Es dürfe dabei auch kontrovers zugehen. "Jeder Versuch der gezielten Störung von Veranstaltungen und die Nötigung gewählter Vertreter sind jedoch keine Grundlage für einen respektvollen Umgang miteinander. Aggressives Verhalten ist nicht zu akzeptieren", erklärte Leonhard.