Elbbrücken blockiert: Klima-Aktivisten kommen aus Gewahrsam
Die in Gewahrsam sitzenden Blockierer der Hamburger Elbbrücken müssen umgehend entlassen werden. Das Landgericht Hamburg gab am Mittwoch Beschwerden der beiden Mitglieder der Gruppierung "Letzte Generation" statt.
Zuvor hatte das Amtsgericht Hamburg am Wochenende noch die Entscheidung der Polizei bestätigt, den 19-Jährigen und die 27-Jährige insgesamt zehn Tage bis kommenden Dienstag um Mitternacht in Gewahrsam zu lassen. Nach Ansicht des Landgerichts liegen die gesetzlichen Voraussetzungen einer Ingewahrsamnahme zur Verhinderung von Straftaten nicht vor. Die zu verhindernde Tat müsse zum Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung unmittelbar bevorstehen, um eine Ingewahrsamnahme zu rechtfertigen. Dafür reiche nicht aus, dass sich die Betroffenen schon im vergangenen Jahr an ähnlichen Aktionen beteiligt hätten, entschied das Landgericht.
Langer Stau nach Blockade der Elbbrücken
Am vergangenen Sonnabend hatten sieben Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppierung "Letzte Generation" die Elbbrücken stadteinwärts blockiert und kilometerlange Staus verursacht, die sich erst nach Stunden auflösten. Fünf von ihnen wurden noch am selben Tag aus dem Gewahrsam entlassen. Es handelte sich dabei um zwei Frauen im Alter von 16 und 22 Jahren sowie drei Männer im Alter von 22, 24 und 50 Jahren.
Dem Landgericht zufolge muss es Hinweise darauf geben, dass und wann sich die Betroffenen erneut an vergleichbaren Blockadeaktionen beteiligen wollten. Solche Erkenntnisse hätten nicht vorgelegen. Dass in einem Unterstützeraufruf der Gruppierung von Aktionen in Hamburg bis zum 6. April die Rede sei, reiche mit Blick auf die Betroffenen und deren Beteiligungswillen nicht aus.
Blockade im Hafen: Zwei Aktivisten bleiben in Gewahrsam
Unterdessen hat das Amtsgericht Hamburg für zwei weitere Aktivisten wegen der Fahrbahnblockade im Hafen vom Dienstag die Fortdauer der Ingewahrsamnahme bis kommenden Donnerstag angeordnet. Im Fall eines dritten Aktivisten habe das Amtsgericht entschieden, ihn am Donnerstagnachmittag zu entlassen, nachdem er habe glaubhaft machen können, die Stadt am Donnerstag zu verlassen.
Derweil berichteten mehrere Medien, dass die Polizei am Mittwoch zehn Männer und Frauen gestoppt und in Gewahrsam genommen hat, die sich offenbar erneut auf den Elbbrücken festkleben wollten.