Hapag-Lloyd setzt auf Beteiligungen an Container-Terminals
Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd ist derzeit die fünftgrößte Container-Reederei der Welt. Reederei-Chef Rolf Habben Jansen hat eine Strategie bis 2030 vorgestellt, mit der weiteres Wachstum gesichert werden soll.
Man sei zwar im Kern eine Linien-Reederei, wolle aber das Terminal-Geschäft weiter ausbauen, sagte Habben-Jansen am Dienstag. Bisher hält das Unternehmen Beteiligungen an 20 internationalen Terminals. In den kommenden sechs Jahren sollen "10 bis 15 weitere" dazukommen. Dabei hält Habben Jansen wenig davon, viele Minderheitsanteile zu besitzen. Man wolle - wenn möglich - die strategische und operative Kontrolle des Geschäfts an den Kaimauern haben.
Hapag-Lloyd will Platz fünf festigen
Das Unternehmen wolle seinen Platz als fünftgrößte Container-Reederei festigen, so Habben Jansen. Hapag-Lloyd verfügt nach eigenen Angaben über 266 Containerschiffe und ein Transportvolumen von jährlich 11,9 Millionen Standardcontainern. Größer sind nur die Containerreedereien MSC aus der Schweiz, Maersk aus Dänemark, CMA/CGM aus Frankreich sowie Cosco aus China. Relativ dicht hinter Hapag-Lloyd liegen die singapurische Reederei One sowie die taiwanesische Reederei Evergreen.
CO2-Ausstoß der Hapag-Lloyd-Flotte soll deutlich sinken
Der CO2-Ausstoß der Hapag-Lloyd-Flotte soll bis 2030 um ein Drittel gesenkt werden. In den vergangenen eineinhalb Jahren habe sich gezeigt, dass die Flotte im Schnitt 1,0 bis 1,5 Knoten langsamer fahre, so Habben Jansen. Würden die Schiffe drei Knoten langsamer fahren, bedeute das einen Rückgang von fast 5 Millionen Tonnen CO2 - bei einem Gesamtaufkommen von rund 15,5 Millionen Tonnen. "Der Effekt ist also wirklich sehr, sehr groß", sagte Habben Jansen. Zur Senkung der Kosten setze Hapag-Lloyd zudem auf größere Schiffe und eine höhere Produktivität.
Sorge um Lage in Nahost
Besorgt zeigte sich Habben Jansen wegen der Lage im Nahen Osten. Wegen der Angriffe der Huthi-Milizen auf Handelsschiffe lässt Hapag-Lloyd seine Frachter seit geraumer Zeit statt durch das Rote Meer einen langen Umweg um das Kap der Guten Hoffnung nehmen. Ein Ende dieser kostspieligen und zeitraubenden Umleitung sei nicht in Sicht, sagte Habben Jansen. Mit Blick auf die aktuelle Krise zwischen dem Iran und Israel sei es noch zu früh, um Aussagen über mögliche Auswirkungen auf die Schifffahrt zu treffen.