Hamburger Reederei Hapag-Lloyd meidet den Suezkanal weiterhin
Hapag-Lloyd stuft Fahrten durch das Rote Meer wegen der Angriffe der Huthi-Rebellen aus dem Jemen nach wie vor als zu gefährlich ein. Die Frachter der Hamburger Reederei machen wegen der Lage im Roten Meer weiter Umwege um die Südspitze Afrikas. Das hat am Montag ein Krisenstab entschieden.
Am kommenden Montag werde die Situation erneut überprüft, so Hapag-Lloyd. Die weltweit fünftgrößte Reederei hat die Route durch das Rote Meer seit Wochen gemieden und dabei auf die unsichere Lage in dem Seegebiet in Nahost verwiesen. Ähnlich wie Hapag-Lloyd sehen es auch die meisten anderen Reedereien, die ihre Schiffe schon seit Mitte Dezember des vergangenen Jahres umleiten.
Längerer Weg und höhere Kosten
Die Route über das Rote Meer, den Suezkanal und das Mittelmeer ist die kürzeste Schiffsverbindung zwischen Südostasien und Europa. Der Weg um die Südspitze Afrikas, das Kap der Guten Hoffnung, ist einige Tausend Kilometer länger. Dadurch brauchen die Frachter und Tanker auch wesentlich mehr Zeit von Asien nach Europa. Wegen der Umleitung um die Südspitze Afrikas gibt es neben den Verzögerungen auch höhere Kosten. Allein bei Hapag-Lloyd schlägt sich das mit Summen im hohen zweistelligen Millionenbereich nieder - pro Monat.
Beteiligt sich Deutschland an Militäroperation im Roten Meer?
Nachdem die USA und Großbritannien in der vergangenen Woche Stellungen der Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen haben, drohen diese mit Vergeltung. In der Nacht zum Montag feuerten die Rebellen einen Marschflugkörper auf ein US-Kriegsschiff, der aber abgefangen werden konnte. Voraussichtlich am Dienstag will die EU entscheiden, ob sie sich an der Militäroperation im Roten Meer beteiligt. Für den Einsatz der Marine im Roten Meer ist ein Mandat des Deutschen Bundestags notwendig.