Huthi-Angriffe: Hapag-Lloyd will Container über Land transportieren
Seit Ende vergangenen Jahres meiden zahlreiche Reedereien das Rote Meer und den Suezkanal - aus Sorge vor Angriffen der Huthi-Rebellen im Jemen auf Schiffe. Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd bietet ihren Kunden nun an, Container über Land zu transportieren, um so die Region zu meiden.
Rund 2.000 Kilometer lang ist die Strecke, die Hapag-Lloyd-Container in Zukunft durch die Wüste transportiert werden, einmal quer über die arabische Halbinsel durch Saudi-Arabien. Boxen, die zum Beispiel aus Südostasien kommen, können etwa am Persischen Golf vom Schiff auf Lastwagen verladen werden - und später wieder in Dschidda am Roten Meer auf einen anderen Frachter. Das sei eine bequeme Notlösung, bis sich die Lage vor der jemenitischen Küste normalisiert, heißt es bei Hapag-Lloyd.
Schiffe brauchen bis zu drei Wochen für Umweg
In einem ersten Schritt werden nur Container über Land transportiert, die nicht gekühlt werden müssen. Das Angebot richtet sich vor allem an Kunden der Reederei, denen der Umweg um die Südspitze Afrikas zu lang dauert. Bis zu drei Wochen mehr brauchen Schiffe, die den kurzen Weg durchs Rote Meer und den Suezkanal meiden. Wie lange der Landtransport durch die Wüste dauert, ist noch nicht klar.
Europäische Union plant Marinemission
Die Huthi-Rebellen im Jemen wollen mit ihren Angriffen auf Schiffe die radikal-islamische Hamas im Gazastreifen unterstützen. Mitte Dezember hatten sie dabei auch einen Frachter von Hapag-Lloyd getroffen, der größten deutschen Reederei. Voraussichtlich Anfang kommenden Monats will die EU eine eigene Marinemission starten, um Schiffe zu beschützen.