Hamburger Wohlfahrtsverbände fordern Hilfe für wohnungslose Jugendliche
Die Wohnungsnot in Hamburg trifft Familien und Jugendliche besonders hart, heißt es von den Hamburger Wohlfahrtsverbänden. Sie fordern, dass die Stadt mehr Wohnraum speziell für diese Gruppen zur Verfügung stellt.
Die Wohnungssuche bezeichnet der 22-Jährige Yuji als "den puren, reinen Horrorstress". Rund zwei Jahre hat er bei Freunden auf der Couch geschlafen, zwischendurch auch mal im Wald. Jetzt hat er eine Wohnung bekommen - aber nur mit Hilfe einer Hilfseinrichtung. Viele Vermieter sind bei Jugendlichen skeptisch oder verlangen eine Bürgschaft.
15.000 Wohnungslose unter 25 Jahren in Einrichtungen
Wohngemeinschaften sind unbeliebt und kleine Wohnungen sind Mangelware. Mehr als 15.000 Menschen unter 25 Jahren leben in Hamburg in öffentlicher Unterbringung. Die meisten sind Geflüchtete. Es sind aber auch rund 720 deutsche Jugendliche betroffen.
Sozialwohnungen speziell für Jugendliche und Familien
"Vor allem brauchen wir mehr Sozialwohnungen", so Sandra Berkling von der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege. Und bei den wenigen Sozialwohnungen, die da seien, müsste es ein Kontingent speziell für Jugendliche und Familien geben, so die Forderung. Familien leben demnach oft sehr beengt, weil bezahlbare Wohnungen fehlen, die groß genug sind. Da müsste Hamburg auch die SAGA als städtischen Vermieter mehr in die Pflicht nehmen, meinen die Wohlfahrtsverbände.
In der Familien- und Jugendarbeit ist die Wohnungsnot zentrales Thema, sagt Berkling. Andere Hilfen, wie Erziehungsberatung oder Jobeinstieg stehen dann hinten an.