Saubere Wäsche liegt in der Unterbringung in der Notübernachtung für Straßenjugendliche. © picture alliance/dpa Foto:  Britta Pedersen
Saubere Wäsche liegt in der Unterbringung in der Notübernachtung für Straßenjugendliche. © picture alliance/dpa Foto:  Britta Pedersen
Saubere Wäsche liegt in der Unterbringung in der Notübernachtung für Straßenjugendliche. © picture alliance/dpa Foto:  Britta Pedersen
AUDIO: Hamburg: Sozialverbände fordern Hilfe für wohnunglose Jugendliche (1 Min)

Hamburger Wohlfahrtsverbände fordern Hilfe für wohnungslose Jugendliche

Stand: 20.07.2024 10:34 Uhr

Die Wohnungsnot in Hamburg trifft Familien und Jugendliche besonders hart, heißt es von den Hamburger Wohlfahrtsverbänden. Sie fordern, dass die Stadt mehr Wohnraum speziell für diese Gruppen zur Verfügung stellt.

Die Wohnungssuche bezeichnet der 22-Jährige Yuji als "den puren, reinen Horrorstress". Rund zwei Jahre hat er bei Freunden auf der Couch geschlafen, zwischendurch auch mal im Wald. Jetzt hat er eine Wohnung bekommen - aber nur mit Hilfe einer Hilfseinrichtung. Viele Vermieter sind bei Jugendlichen skeptisch oder verlangen eine Bürgschaft.

15.000 Wohnungslose unter 25 Jahren in Einrichtungen

Wohngemeinschaften sind unbeliebt und kleine Wohnungen sind Mangelware. Mehr als 15.000 Menschen unter 25 Jahren leben in Hamburg in öffentlicher Unterbringung. Die meisten sind Geflüchtete. Es sind aber auch rund 720 deutsche Jugendliche betroffen.

Sozialwohnungen speziell für Jugendliche und Familien

"Vor allem brauchen wir mehr Sozialwohnungen", so Sandra Berkling von der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege. Und bei den wenigen Sozialwohnungen, die da seien, müsste es ein Kontingent speziell für Jugendliche und Familien geben, so die Forderung. Familien leben demnach oft sehr beengt, weil bezahlbare Wohnungen fehlen, die groß genug sind. Da müsste Hamburg auch die SAGA als städtischen Vermieter mehr in die Pflicht nehmen, meinen die Wohlfahrtsverbände.

In der Familien- und Jugendarbeit ist die Wohnungsnot zentrales Thema, sagt Berkling. Andere Hilfen, wie Erziehungsberatung oder Jobeinstieg stehen dann hinten an.

Weitere Informationen
"Wohnen ist ein Menschenrecht" steht auf einem Schild bei einer Kundgebung des Hamburger Aktionsbündnis gegen Wohnungsnot. © dpa-Bildfunk Foto: Christian Charisius

Kritik aus Hamburg an nationalem Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit

Bis 2030 soll es in Europa keine Wohnungslosigkeit mehr geben. Die Bundesregierung hat dazu einen nationalen Aktionsplan beschlossen. (24.04.2024) mehr

Ein vermutlich wohnungsloser Mann zieht einen Einkaufswagen mit Rucksack und Tasche hinter sich her. © picture alliance/dpa Foto: Philipp Schulze

Hamburg: Rekord bei Wohnungslosigkeit - Aktionsplan gefordert

Hamburg hat die höchste Wohnungslosen-Quote in Deutschland. Wohlfahrtsverbände verlangen konkrete Maßnahmen vom Senat. (15.04.2024) mehr

Ein Kran steht auf einer Baustelle. © picture alliance/dpa Foto: Daniel Bockwoldt

Sozialwohnungen: Hamburg meldet Erfolg mit Förderprogramm

Ein Lockangebot mit günstigen Zinsen brachte Firmen dazu, statt teurer frei finanzierter Unterkünfte Sozialwohnungen zu bauen. (13.04.2023) mehr

Flüchtlinge kommen mit ihrem Gepäck in einer Erstaufnahmeeinrichtung in Hamburg an. © dpa Foto: Marcus Brandt

Hamburg muss Flüchtlinge in Zelten unterbringen

Insgesamt sollen durch 25 winterfeste Zelte zusätzlich 250 Plätze geschaffen werden, heißt es in einem Schreiben der Sozialbehörde. (26.03.2024) mehr

Ein Obdachloser liegt mit seinen Habseligkeiten auf dem Gehweg bei Minusgraden. © picture alliance

Sechs Obdachlose im Winter auf Hamburgs Straßen gestorben

Weitere 18 wohnungslose Menschen starben in einem Krankenhaus. Die Linke kritisiert das bestehende Winternotprogramm. (16.03.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 20.07.2024 | 10:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Sozialpolitik

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Ein Riss ist in der Außenfassade zwischen der West- und Südseite der Hauptkirche St. Michaelis in Hamburg zu sehen. © dpa Foto: Gregor Fischer

Schäden am Hamburger Michel sind größer als vermutet

Die Hamburger Hauptkirche ist eine Dauerbaustelle. Und nun sind bei aktuellen Arbeiten noch mehr Schwachstellen entdeckt worden. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?