Hamburger Hafen: Landstromanlagen werden teurer als geplant
Die Landstromanlagen im Hamburger Hafen werden teurer als bislang von der Stadt geplant. Hauptgrund sind laut Senat Liefer- und Materialengpässe. Das führt insgesamt offenbar auch dazu, dass die Stromanschlüsse später fertig werden.
Am Kreuzfahrtterminal auf Steinwerder werden Schiffe bereits im Testbetrieb mit Strom beliefert. Auf den Containerterminals am Tollerort und bei Eurogate sollen die Anlagen bald fertig werden, so der Senat in einem Schreiben an die Bürgerschaft, das NDR 90,3 vorliegt. Gebaut wird dagegen noch am Burchardkai und am Containerterminal Altenwerder.
Vier Millionen Euro Mehrkosten
Die Anlagen sollen nun erst im kommenden Jahr in Betrieb gehen. Als Grund für die Verzögerungen nennt der Senat neben Lieferschwierigkeiten auch die angespannte Lage im Roten Meer. Weil Schiffe deshalb Umwege um Afrika fahren, konnten einige Tests mit Frachtern nicht wie geplant durchgeführt werden. Für die Landstromanlagen für Containerschiffe rechnet der Senat nun mit Kosten von insgesamt knapp 61 Millionen Euro - etwa vier Millionen Euro mehr als zuletzt gedacht. Die geplante Landstromanlage am Kreuzfahrtterminal in der Hafencity verteuert sich um mehr als zehn Prozent auf aktuell 25,5 Millionen Euro.
Landstrom zum Einsparen von CO2
Für Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) steht Landstrom nicht in Frage: "Strom aus erneuerbaren Energien statt aus Schiffsdiesel bedeutet weniger CO2, weniger Umweltbelastung und stärkt die die Schifffahrt auf dem Weg zum klimaneutralen Transportmittel." Hamburg habe viel Entwicklungsarbeit geleistet, die Häfen weltweit zugute komme.