Hamburger Hafen: Krisen lassen Warenumschlag schrumpfen
Der Krieg in der Ukraine und Lieferkettenprobleme machen dem Hamburger Hafen zu schaffen: Im vergangenen Jahr wurden weniger Waren umgeschlagen als 2021.
Insgesamt seien 119,9 Millionen Tonnen Seegüter über die Kaikanten gegangen, sagte der Chef von Hafen Hamburg Marketing, Axel Mattern, am Montag. Das seien 6,8 Prozent weniger als 2021. Als Gründe nannte er den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen. Aber auch die Corona-Pandemie, Arbeitskämpfe im Hafen und die hohe Inflation hätten eine Rolle gespielt.
8,3 Millionen Container umgeschlagen
Gemessen am Containerumschlag betrug der Rückgang 5,1 Prozent. Im vergangenen Jahr waren 8,3 Millionen Standardcontainer (TEU) in Hamburg über die Kaikanten gegangen.
China bleibt deutlich an der Spitze
In der Rangliste der Herkuntsländer der Container rutschte Russland von Rang vier auf Platz 27 ab. Dagegen legte der Umschlag mit Polen um fast ein Viertel auf 294.000 Container zu. Spitzenreiter blieb mit Abstand China mit fast 2,5 Millionen Standardcontainern (minus 3,8 Prozent). Auf Platz zwei folgten die USA mit 605.000 Containern (minus 2,1 Prozent).
Ab Mitte des Jahres wieder besser?
Auch auf die anderen großen Häfen wie Rotterdam und Antwerpen hätten die Krisen zu spüren bekommen, so Mattern. Sein Ausblick ist trotzdem einigermaßen optimistisch: Ab Mitte des Jahres könnte sich der Container-Umschlag stabilisieren und wieder zulegen. Der oppositionellen FDP im Hamburger Rathaus reichen diese Erklärungen nicht: Der Hafen verliere international an Anschluss, weil der rot-grüne Senat keine verbindliche Zukunftsstrategie für ihn habe.