Hamburg soll "Haus der Bürgerschaft" bekommen
In Hamburg soll es ein "Haus der Bürgerschaft" geben. Darin sollen alle Bürgerschaftsabgeordneten und ihre Fraktionsführungen Büros finden. Bisher sind sie auf sechs Standorte verteilt.
Das Hamburger Rathaus ist zu klein. Deshalb mietet die Bürgerschaftskanzlei seit Jahren sechs Büros an, in bis zu 600 Meter Entfernung. Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) möchte nun die Abgeordneten zusammenführen. Sie verhandelt über die Anmietung eines achtstöckigen Bürohauses am Alten Wall. Der Vorteil: Es ist nur zwei Minuten zu Fuß vom Rathaus entfernt. Der Nachteil: Es soll monatlich 267.000 Euro Miete kosten, 28,50 Euro pro Quadratmeter. Über die Miethöhe wird aber noch verhandelt. Die bisherigen Standorte kosten insgesamt rund 200.000 Euro Miete.
Kienscherf: "Zentraler Ort der Demokratie"
Für das "Haus der Bürgerschaft" machen sich die Fraktionen von SPD, Grünen und Linken stark. In einem Antrag an die Bürgerschaft wollen sie die finanziellen Auswirkungen prüfen lassen. SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf erklärte: "An die Stelle vieler Einzelgebäude soll ein zentraler Ort der Demokratie treten." Die Fraktionschefin der Grünen, Jenny Jasberg, ergänzte: "Kurze Wege zwischen Rathaus und dem Abgeordnetenhaus erlauben ein effizienteres Arbeiten. Die Menschen in Hamburg erhalten eine zentrale Anlaufstelle." Cansu Özdemir, die Co-Fraktionsvorsitzende der Linken, meinte, die Demokratie werde so für die Bürgerinnen und Bürger erlebbarer und greifbarer. "Hamburgs Parlamentsleben bekommt eine Adresse und ein Dach."
Umzug in zweieinhalb Jahren möglich
Bei einer Einigung könnten die Abgeordnetenbüros in zweieinhalb Jahren zentralisiert werden. Dort sollen auch die 85 Mitarbeitenden der Bürgerschaftskanzlei einziehen. Geplant ist auch ein abhörsicherer Konferenzraum und ein großer Eingangsbereich als Treffpunkt für die Bürgerinnen und Bürger.