Hamburg: Bohrungen für Erdwärmespeicher in Tiefstack gestartet
Wärme speichern, um sie später zu nutzen - dazu hat am Freitag auf dem Gelände des Heizkraftwerks Tiefstack die erste Bohrung begonnen. Ziel ist es, künftig im Sommer überschüssige Abwärme aus Industrie- und Abfallbetrieben zu speichern und später nutzbar zu machen.
Im Winter soll die Wärme bei Bedarf aus dem Erdwärmespeicher gefördert und in das Fernwärmenetz eingespeist werden. Worum es bei dieser Technik, dem sogenannten Aquiferwärmespeicher geht, erklärt Kirsten Fust, Chefin der Hamburger Energiewerke, so: "Heißwasser rein, aufbewahren, und später Heißwasser wieder raus und damit Hamburger Wohnungen heizen." Genauer gesagt möchte man nicht mehr, dass überschüssige Abwärme aus Industrie und Müllverbrennung im Sommer ungenutzt verpufft.
Projekt dient dem Klimaschutz
Sie soll in Gesteinsschichten mit Thermalwasser in 1.300 Meter Tiefe gespeichert werden, um sie im Winter in Form von klimaneutraler Fernwärme zum Heizen nutzen zu können. "Wir haben über Geothermie schon eine Menge am Standort Wilhelmsburg gelernt", sagt Kirsten Fust. Dieser Wärmespeicher in Tiefstack sei aber noch ein "großes Experiment", das wissenschaftlich von der TU Hamburg und der Universität Kiel begleitet wird. Wenn alles wie geplant funktioniert, soll der neue Wärmespeicher 2024 in Betrieb gehen. Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) hofft, dass dadurch rund 1.400 Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden können.