Mitbewohner in Hamburg erstochen: Lebenslange Haft für 38-Jährigen
Im Juli vergangenen Jahres hatte ein Mann in Dulsberg seinen Mitbewohner erstochen. Am Freitag hat das Hamburger Landgericht den 38-Jährigen wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Im Prozess sind dennoch viele Fragen offengeblieben.
Eine Wohnung in Dulsberg: drei Zimmer, drei Bewohner, wenig Kontakt. Eine reine Zweckgemeinschaft, alle hatten ihr Zimmer einzeln gemietet. Der jetzt Angeklagte, Haustechniker von Beruf, beschwerte sich manchmal bei einem Mitbewohner, dass er ihm zu laut sei. Einmal soll er ihn auch bedroht haben.
Am späten Abend bei Mitbewohner geklopft
An jenem Abend vorigen Juli war aber eigentlich gar nichts los. Um 23 Uhr aber nahm sich der Angeklagte ein Messer und klopfte bei seinem Mitbewohner. Als der seine Zimmertür öffnete, rammte er ihm das Messer in den Hals. Der 38-jährige Imbissmitarbeiter verblutete.
Richter: Gefühlskälte macht sprachlos
Warum aber hat der Angeklagte das getan? Darauf gab er im Prozess keine Antwort, obwohl das laut dem Richter für den Bruder des Getöteten sehr wichtig gewesen wäre. Der Angeklagte habe wie aus dem Nichts heraus getötet und seinen Prozess völlig regungslos verfolgt. Diese Gefühlskälte, sagte der Richter, mache wirklich sprachlos.
