"Goldener Blitzer": Hamburg hält Spitze bei Einnahmen durch Raser
In keiner anderen deutschen Stadt wird so viel geblitzt wie in Hamburg, das sagt die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV). Entsprechend hoch sind auch die Einnahmen, die die Stadt erzielt.
33,9 Millionen Euro - so viel Geld hat Hamburg laut DAV im vergangenen Jahr für zu schnelles Fahren eingenommen, mehr als alle anderen Städte. Das kam bei einer Befragung der Städte heraus. Und dabei wurden nur fest installierte Anlagen und Blitzanhänger berücksichtigt. Nimmt man noch die Einnahmen hinzu, die durch mobile Handlaser oder in Polizeifahrzeugen installierte Provida-Messanlagen erzielt wurden, flossen laut Hamburger Innenbehörde sogar 44,13 Millionen Euro an Bußgeldern in die Kassen der Stadt.
Auszeichnung "Goldener Blitzer" für Hamburg
Wegen dieser hohen Einnamen hat Hamburg die DAV-Auszeichnung "Goldener Blitzer" gewonnen. Laut dem Verein übersteigen allein die 33,9 Millionen Euro die Kosten für Installation und Wartung der Blitzer schon um mehr als das 60-fache. Pro Einwohner habe Hamburg so 17,77 Euro durch die Blitzer eingenommen - was allerdings unter dem bundesweiten Wert von 19,87 Euro liege. Auf die Zahl der in der Stadt zugelassenen Pkw heruntergebrochen, liege Hamburg mit 41,76 Euro aber deutlich über dem Bundesschnitt von 31,90 Euro. Die meisten Einnahmen wurden laut DAV durch den Blitzer an der Amsinckstraße in Fahrtrichtung Elbbrücken erzielt. Schon 2022 hatte Hamburg die DAV-Liste der "Blitzermillionäre" angeführt, im vergangenen Jahr laut des Vereins dann nicht an der Umfrage teilgenommen.
Weniger Städte beteiligen sich an der Befragung
Auch in diesem Jahr habe die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des DAV wieder 150 deutsche Städte nach ihren Blitzereinnahmen im Jahr 2023 gefragt. Nur 43 hätten verwertbaren Fragebogen zurückgeschickt, 22 davon stimmten der Veröffentlichung ihrer Daten zu. Im vergangenen Jahr hätten das noch 36 getan. "Der Rückgang der Beteiligung am 'Goldenen Blitzer' spricht Bände", sagte Daniela Mielchen vom Geschäftsführenden Ausschuss der Arbeitsgemeinschaft. Während viele Städte Autofahrerinnen und -fahrer zunehmend zur Kasse bitten würden, werde es offenbar immer unbequemer, offenzulegen, wie hoch die daraus resultierenden Einnahmen seien.