Fahrgast-Rekord bei der Hamburger Hochbahn
Die Hamburger Hochbahn hat im vergangenen Jahr so viele Fahrgäste befördert wie noch nie. In U-Bahnen und Bussen waren insgesamt 468 Millionen Menschen unterwegs. Gründe sind das Deutschlandticket und das erweiterte Angebot.
Die Zahl der Fahrgäste für 2023 lag nach Angaben der Hochbahn um rund eine Million höher als im bislang besten Jahr 2019. 1,3 Millionen Menschen stiegen im vergangenen Jahr täglich in Hamburgs U-Bahnen und Busse - ein Plus von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hochbahn-Chef Robert Henrich dankte am Donnerstag den Fahrgästen: "Zwei Drittel der Bevölkerung entscheiden sich jeden Tag für die Hochbahn. Das ist ein enormer Erfolg. Wir haben damit die Corona-Pandemie endlich hinter uns gelassen."
Für dieses Jahr peilt die Hochbahn 500 Millionen Fahrgäste an - unter anderem wegen des kostenlosen Deutschlandtickets für Hamburgs Schülerinnen und Schüler, das zum neuen Schuljahr kommen soll.
Höheres Defizit trotz gestiegenem Umsatz
Mit der Zahl der Fahrgäste stieg nach Unternehmensangaben auch der Umsatz der Hochbahn um 19 Prozent auf 587,7 Millionen Euro. Dieser lag damit erstmals wieder über dem Umsatz des letzten Vor-Corona-Jahres 2019. Allerdings reißt das Deutschlandticket ein Loch in die Hochbahn-Kasse. Das auf 292 Millionen Euro gestiegene Jahresdefizit wird von der Stadt Hamburg und dem Bund ausgeglichen.
Massive Investitionen in Ausbau des U-Bahnnetzes
Dennoch investiert die Hochbahn massiv. Hochbahn-Chef Henrich und Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) kündigten für das laufende Jahr Investitionen von rund einer Milliarde Euro an. "Das ist der höchste Wert in der Geschichte der Hochbahn", sagte Henrich. Allein 400 Millionen Euro sollen in den Ausbau des U-Bahnnetzes fließen. Konkret betreffe dies den Ausbau der U-Bahnlinie U4 sowie den Neubau der Linie U5. Gebuddelt werde auf der gesamten Länge des ersten U5-Bauabschnitts, so Henrich. Der zweite Abschnitt rund um die Alster geht dieses Jahr in die Planfeststellung - fertig soll die U5 erst 2040 sein.
Alle Hochbahn-Busse sollen bis 2032 emissionsfrei sein
Rund 260 Busse - fast ein Viertel der Busflotte der Hochbahn - fahren laut Hochbahn-Finanzvorständin Merle Schmidt-Brunn emissionsfrei. Bis Ende des Jahres sollen es 30 Prozent sein. Die Investitionssumme für dieses Jahr bezifferte sie auf knapp 75 Millionen Euro - nach fast 81 Millionen Euro im vergangenen Jahr. "Die Umstellung der kompletten Flotte mit unseren 1.100 Fahrzeugen wird bis 2032 abgeschlossen sein", sagte Schmidt-Brunn.