Deutlich mehr Gewalttaten an Hamburgs Schulen registriert
Diese Nachricht lässt aufhorchen: Laut der jüngsten Kriminalstatistik für Hamburg ist die Zahl von Gewalttaten in Schulen deutlich gestiegen. Die Schulbehörde geht mit einer Reihe von Maßnahmen dagegen vor.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der gefährlichen und schweren Körperverletzungen in Schulen 2022 laut Polizei mehr als verdoppelt. Sie stieg um 112 Prozent auf etwas mehr als 300. Allerdings weist die Schulbehörde darauf hin, dass man die aktuellen Zahlen nur mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 vergleichen könne. Denn 2021 waren die Schulhöfe wegen der Pandemie ja weitgehend leer, Schülerinnen und Schüler waren lange Zeit zum Homeschooling gezwungen.
Mehr Schulpsychologen und Extra-Lerngruppen
Doch auch der Vergleich mit der Vor-Corona-Zeit fällt beunruhigend aus. Denn da gibt es immerhin eine Zunahme von 37 Prozent. Das führt die Behörde vor allem darauf zurück, dass manche Schülerinnen und Schüler durch die Schulschließungen "soziale Verhaltensweisen" verlernt hätten. Dazu kämen für viele seelische Belastungen. "Wir nehmen das sehr ernst", sagte Behördensprecher Peter Albrecht NDR 90,3 und zählte eine Reihe von Gegenmaßnahmen auf. So seien 15 zusätzliche Schulpsychologen und -psychologinnen eingestellt worden. Außerdem sei die Beratung in den Schulen verstärkt worden und es seien unter anderem Extra-Lerngruppen für besonders schwierige Fälle eingerichtet worden.
Kriminalität wieder so hoch wie vor Corona
Am Mittwoch hatten Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) und Polizeipräsident Ralf Martin Meyer die Kriminalstatistik 2022 vorgestellt. Nach zwei Jahren Pandemie war die Kriminalität demnach wieder ähnlich hoch wie im Vor-Corona Jahr 2019.