Bundesweiter Protest: Auch in Hamburg viele Arztpraxen dicht
Aus Protest gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung bleiben auch in Hamburg in dieser Woche zahlreiche Arztpraxen geschlossen.
Der Vorsitzende der Ärztevereinigung Virchow-Bund, Dirk Heinrich, schätzt, dass sich in Hamburg gut 70 Prozent der Praxen an der Aktion beteiligen. Zwischen Weihnachten und Neujahr machen viele Arztpraxen dieses Jahr zu: "Bei unserem Protest geht es darum, dass die Ärztinnen und Ärzte in den Praxen am Rande der Kapazität arbeiten, dass wir keine Patienten mehr aufnehmen können. Dass wir zu wenig Zeit haben für unsere Patientinnen und Patienten, und das wollen wir ändern."
Notfallpraxen sind geöffnet
Die Medizin dürfe nicht kaputtgespart werden, so Heinrich. Die Politik solle "die Budgetierung aufheben, für mehr ärztlichen Nachwuchs sorgen, dafür sorgen, dass unsere medizinischen Fachangestellten ein gerechtes Gehalt bekommen können". Die "Wartelistenmedizin" die durch die Mittelkürzungen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) entstanden sei, solle wieder aufgehoben wird. Der Ärztestreik ist Teil einer bundesweiten Kampagne, auch in ganz Norddeutschland bleiben deshalb vielerorts Praxen zu.
Wo es gehe, bittet Dirk Heinrich die Patientinnen und Patienten in Hamburg erst im neuen Jahr, die Arztpraxen wieder aufzusuchen. Ansonsten sei der Ärztliche Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116 117 zu erreichen. Außerdem hat die Kassenärztliche Vereinigung ihre Notfallpraxen geöffnet. Sie hat die genauen Öffnungszeiten für Notfallambulanzen und Notaufnahmen für die Feiertage 2023veröffentlicht. Informationen dazu gibt es auch beim Arztruf Hamburg der KVH.