Bauarbeiten an den Norderelbbrücken: Engpässe beim Bahnverkehr
Bahnreisende von und nach Hamburg müssen sich in den nächsten Wochen auf Behinderungen einstellen: Wegen Brückenbauarbeiten kommt es zwischen dem Hauptbahnhof und Harburg bis zum 12. August zu Ausfällen und Verzögerungen im Nah- und Fernverkehr.
Ganze vier Wochen lang wird es schwieriger, mit der Bahn über die Elbe zu kommen, Bahnreisende müssen zum Teil in die S-Bahn umsteigen oder über Büchen ausweichen. Denn kurzfristig kommt es zu Arbeiten an den Norderelbbrücken - und die stellen ein echtes Nadelöhr dar. Alle Züge von und nach Süden müssten die Brücken passieren und sie würden täglich von bis zu 660 Zügen befahren, heißt es dazu von der Deutschen Bahn.
Die Reparaturarbeiten an der Elbquerung sollten eigentlich schon im vergangenen April beendet werden. Laut DB Infrago soll sich die Bauzeit um ein weiteres Jahr bis Juni 2025 verlängern.
Einschränkungen im Nah- und Fernverkehr
- Laut Bahn entfallen wegen der Bauarbeiten mehrere ICE-Züge zwischen Hamburg-Altona und Köln beziehungsweise Frankfurt am Main.
- Die Fahrten auf den Linien RB31 und RE3 Lüneburg-Hamburg und RB41/RE4 Bremen-Hamburg enden in Harburg.
- Außerdem entfallen die zusätzlichen Verstärkerfahrten des Metronom zu den Hauptverkehrszeiten.
- Am Wochenende werden die Züge von und nach Buchholz gestrichen.
- Ab dem 22. Juli werden zudem nachts die meisten Fern- und Nahverkehrszüge zwischen Harburg und Hauptbahnhof nicht verkehren.
S-Bahn und Nacht- und Autoreisezüge fahren durch
Nicht betroffen sind hingegen die Autoreise- und Nachtzüge. Und auch die Hamburger S-Bahn ist von den Bauarbeiten nicht beeinträchtigt.
Linke: Unterlassene Sanierungsarbeiten rächen sich
Die Fraktion der Linken in der Hamburgischen Bürgerschaft bemängelt, dass auch der Güterverkehr beeinflusst wird und nur noch zwischen 21 und 5 Uhr stattfinden soll - die Auswirkungen auf den Hafen seien enorm. Die verkehrspolitische Sprecherin der Linken in der Bürgerschaft, Heike Sudmann, sagte: "Wieder einmal rächt sich die jahrelang auf Sparflamme gefahrene Instandhaltung des Bahnnetzes." Unterlassene Sanierungsarbeiten würden jetzt dafür sorgen, dass Fahrgäste und Güter wochenlang nur eingeschränkt oder gar nicht über die Elbe kommen. Von Senat und Bahn forderte sie einen "schonungslosen Zustandsbericht des Hamburger Bahnnetzes und einen ernstzunehmenden Sanierungsplan".
Behinderungen auf der Bahnstrecke nach Berlin
Ab dem 16. August stehen dann Einschränkungen auf der Bahnstrecke Hamburg - Berlin an. Weil ein Abschnitt erneuert wird, fällt bis zum Jahresende jeder zweite Zug weg, statt des 30-Minuten-Taktes fährt nur noch jede Stunde ein Zug. Außerdem dauert die Fahrt dann etwa 45 Minuten länger als üblich.
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