Aus für Förderung von Sprach-Kitas sorgt in Hamburg für Ärger
"Weil Sprache der Schüssel zur Welt ist". So bewirbt die Bundesregierung ihr Förderprogramm für Sprach-Kitas. Nach elf Jahren will sie diesen Schlüssel nun aber ersatzlos wegwerfen. Auch in Hamburg ist der Aufschrei groß.
Da, wo viele Kinder schlecht Deutsch sprechen, finanziert das Programm bisher eine halbe Stelle - in Hamburg ist das in fast jeder vierten Kita, in 287 von etwa 1.200. Gute Sprachbildung ist die Voraussetzung für gelungene Integration und persönliche Entwicklung, heißt es vom Paritätischen Wohlfahrtsverband. Der fürchtet, dass ohne die Förderung auch der Schulstart für viele Kinder schwieriger wird.
Sozialsenatorin Leonhard soll für Förderprogramm kämpfen
Die Corona-Krise habe den Bedarf noch vergrößert, sagt die Linke Bürgerschaftsabgeordnete Insa Tietjen. Sie verlangt, dass die Sozialsenatorin für den Erhalt des Programms kämpft. Und rennt damit offene Türen ein. Melanie Leonhard (SPD) selbst spricht von einer "sehr ungeschickten Entscheidung" des Bundes. "Dass der Bund ausgerechnet in der derzeitigen Lage Kürzungen bei der Sprachförderung vornehmen will, ist sehr ungeschickt. Die Herausforderungen sind nicht kleiner geworden, die Länderhaushalte hingegen schon jetzt extrem unter Druck. Wegfallende Bundesförderungen werden wir ohne weiteres kaum kompensieren können."
Hamburger Haushalt könne Förderung nicht kompensieren
Der Meinung sind auch ihre Amtskolleginnen und -kollegen in den Ländern. Sie fordern alle, dass das Förderprogramm weitergeht. "Wir hoffen, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist", heißt es aus der Sozialbehörde. Aus dem knappen Hamburger Haushalt können die Mittel demnach nicht einfach kompensiert werden.
Petition will Aus des Förderprogramms verhindern
Im Internet gibt es bereits auf www.change.org eine Petition zum Erhalt des Sprach-Fördergramms "Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist!" - mit sehr viel Zulauf.