Ärztekammer wirft UKE-Leitung Gesetzesverstoß vor
Im Fall des Chefarztes des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), gegen den Mitarbeitende schwere Vorwürfe erheben, kritisiert die Hamburger Ärztekammer jetzt das UKE. Das Krankenhaus sei gesetzlich verpflichtet gewesen, die Kammer und die Behörden zu informieren.
Die Ärztekammer erklärte, sie habe nach Medienberichten Ende Juni von sich aus den Kontakt zum UKE aufgenommen. Dabei seien Kliniken bei begründetem Verdacht auf Verstöße gegen ärztliche Berufspflichten zu einer Meldung verpflichtet. So stehe es im Hamburgischen Krankenhausgesetz, betonte die Kammer. Nach Informationen des NDR hat das UKE die angeforderten Unterlagen noch immer nicht vollständig an die Ärztekammer übermittelt.
UKE äußert sich nicht
Mitarbeitende hatten in einem Brandbrief Anfang April unter anderem Operationsmethoden und die Operationsqualität des Chefarztes kritisiert. Es sei verstärkt zu Komplikationen wie Nachblutungen gekommen. Der NDR konnte vertraulich mit Mitarbeitenden sprechen.
Konflikte mit dem Chefarzt soll es bereits seit dem Frühjahr 2023 geben. Mindestens zwei chirurgische Spezialisten kündigten und verließen die Klinik. Das UKE äußert sich nicht dazu. Der Chefarzt ließ die Vorwürfe über seinen Anwalt zurückweisen.