Welt der Musik
Donnerstag, 19. Dezember 2024, 19:00 bis
20:00 Uhr
200 Jahre Anton Bruckner: Dieser runde Geburtstag hat auch auf dem Tonträgermarkt seine Spuren hinterlassen. Deshalb beginnt unser Rückblick auf herausragende Alben des Jahres 2024 mit zwei Aufnahmen von Bruckner-Sinfonien. Pablo Heras-Casado und das Orchester Anima eterna haben die Vierte auf Historischen Instrumenten und mit einem transparenten Klang eingespielt; Lahav Shani und das Philharmonische Orchester Rotterdam setzen dagegen bei der Fünften auf einen runden und majestätischen Sound.
Starke Komponistinnen: Maria Herz und Margaret Bonds
Neben Anton Bruckner und Giacomo Puccini gehörte auch Gabriel Fauré zu den wichtigsten Klassik-Jubilaren des Jahres. Seine Klaviermusik hat der Pianist Lucas Debargue sensibel eingespielt. 2024 war aber nicht nur ein Jahr der Jubilare, sondern auch eins der Entdeckungen. Die kanadische Pianistin Aude St. Pierre erkundet das Schaffen der Komponistin Maria Herz; das Royal Scottish National Orchestra die Musik der Afroamerikanerin Margaret Bonds.
Beethoven wie neu entdeckt
Dass auch das Vertraute manchmal wie neu entdeckt klingen kann, demonstriert etwas das Sonus Quintett, mit seiner hinreißenden Bearbeitung von Beethovens "Mondschein"-Sonate für fünf Rohrblattinstrumente. Sie verschmelzen zu Beginn der Sonate in einem anrührenden Klagegesang. Ein Höhepunkt des Debütalbums vom Sonus Quintett.
Meditativ und stimmungsvoll
Auch die menschliche Stimme - gerade zum Instrument des Jahres 2025 gekürt - hat wieder viele musikalische Glücksmomente kreiert. In Aufnahmen, die die große Bandbreite der Vokalmusik abbilden. Sie umfasst die meditativen Sounds von Pēteris Vasks, zu hören in einer Aufnahme des Lettischen Rundfunkchores, oder die stimmungsvolle Musik der Komponistin Laura Marconi, die für das Programm "Elements" der Kölner Vokalsolisten ein tolles Stück geschrieben hat.
Bewegend: Händels Alcina und nordische Volksmusik
Die Bandbreite der Vokalmusikaufnahmen beinhaltet aber auch herrliche Lied-, Oratorien- und Operneinspielungen. Wie etwa Händels "Alcina", unter Leitung von Marc Minkowski, mit Magdalena Kožená in der Titelpartie. Eine der bewegendsten Aufnahmen des Jahres 2024 - ebenso wie das Album "Keel Road" vom Danish String Quartet, mit Arrangements von Volksmusikstücken aus dem Nordseeraum. Die sind manchmal tänzerisch beschwingt, manchmal tief melancholisch - und immer natürlich und schlicht gespielt.