Round Midnight

Tears of Sound - Zum 100. Geburtstag des Saxofonisten Charlie Mariano

Montag, 13. November 2023, 23:30 bis 00:00 Uhr

Charlie Mariano spielt Sopransaxofon © Picture Alliance/United Archives

Eine Sendung von Bert Noglik

Charlie Marianos Lebensweg führte ihn von Boston über New York, Tokio, Südostasien und Indien nach Köln. Offenheit wurde für ihn zum musikalischen Leitmotiv. Er spielte bereits Weltmusik, bevor es den Begriff überhaupt gab. Und er entwickelte auf dem Instrument einen gänzlich eigenen, tief emotionalen Ton, den Charles Mingus treffend als "Tears of Sound" charakterisierte.

Geboren am 12. November 1923 als Sohn italienischer Einwanderer, ist Charlie Mariano mit Opernarien, klassischer Musik und Jazz aufgewachsen. Zunächst faszinierte ihn die Eleganz des Swing, dann die brennende Intensität des Bebop.

Charlie Mariano spielt Sopransaxofon © Picture Alliance/United Archives
Charlie Mariano, hier bei einem Konzert ca. 1977, wurde unter anderem von Charles Mingus für seinen besonders lyrischen Ton geschätzt.

Bereits mit 19 wurde er Berufsmusiker. Mit seinen "All Stars" zählte er Anfang der fünfziger Jahre zu den führenden Bands der Jazzszene in Boston. Bald darauf wurde er Solist im Orchester von Stan Kenton. Mit seiner ersten Ehefrau, der Pianistin Toshiko Akiyoshi, ging er nach Japan. Er arbeitete für das Radio-Orchester in Malaysia und begeisterte sich für die südindische Musik, in die er während längerer Studienaufenthalte tief einzutauchen vermochte.

Eine enge Zusammenarbeit verband ihn mit dem Karnataka College of Percussion in Bangalore. Auch in der Begegnung mit Musikern und Musikerinnen aus anderen Kulturen gelangen ihm musikalische Brückenschläge. Ebenso überzeugend wusste er, Einflüsse aus Jazz und Rock miteinander zu fusionieren - niemals auf kleinstem gemeinsamen Nenner, sondern stets mit dem Streben nach gegenseitiger Bereicherung. 

 

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