Jazz – Round Midnight
Dienstag, 25. Januar 2022, 23:30 bis
00:00 Uhr
Am Mikrofon: Bert Noglik
Er war ein Soundmagier und ein Visionär, der 2021 im Alter von 84 Jahren verstorbene Jon Hassell. Seine Collagen aus Electronica, Trompeten- und Ethnoklängen glichen wundersamen Strömen des Un- und Unterbewussten und reflektierten zugleich ein globales Erwachen. Seine Musik, scheinbar ohne Anfang und ohne Ende, schien einer anderen als der uns gewohnten Zeitwahrnehmung zu entspringen, synthetisierte Einflüsse unterschiedlicher Weltregionen und wurde von ihm selbst als "Forth World Music" oder "Magic Realism" charakterisiert.
Der Amerikaner Jon Hassell, der bei Karlheinz Stockhausen in Köln studiert hatte und mit Terry Riley, La Monte Young wie auch mit Brian Eno zusammenarbeitete, inspirierte mit seinen vokalisierten Sounds auf der Trompete Jüngere wie Nils Petter Molvær, Arve Henriksen, Paolo Fresu und Erik Truffaz. Sein Spätwerk, dokumentiert auf den Alben "Listening To Pictures" und "Seeing Through Soud", gleicht einer ruhelosen Sinnsuche im Medium des Klingenden.