Land in Sicht. Bücher im Gespräch
Bücher sprechen zu uns, aber sie sind auch miteinander im Gespräch. Einmal im Monat trifft sich die Schriftstellerin und Kritikerin Lisa Kreißler mit einer Kollegin oder einem Kollegen aus der NDR Kultur-Literaturredaktion, um über Bücher zu einem Thema zu diskutieren: Freundschaft, Krieg, Schlaf, Sex und Wahnsinn, die Themen unserer Gegenwart werden in der Literatur sehr unterschiedlich erzählt. Klassiker, neue Romane, philosophische Texte und Gedichte bringen wir miteinander in Kontakt. Mit Lisa Kreißler diskutieren abwechselnd Juliane Bergmann, Joachim Dicks und Alexander Solloch.
FOLGEN
Land in Sicht: Schlaf
Der durchschnittliche Deutsche verbringt in seinem Leben etwa 25 Jahre mit: Schlaf. Der Schlaf ist lebens- und damit auch literaturwichtig, gerade auch deshalb, weil er so geheimnisvoll ist: "In den Schlaf fallen bedeutet, in eine Art Ohnmacht zu fallen. Im Schlaf werden wir handlungsunfähig, verletzlich, schwach", schreibt Theresia Enzensberger in ihrem gerade erschienenen Essay "Schlafen", der zugleich eine Reflexion über die Schlaflosigkeit ist. Kann es aber vielleicht sogar glücklich machen, wenn man feststellt, dass man nicht mehr schlafen kann bzw. schlafen muss? Davon handelt Haruki Murakamis Erzählung "Schlaf". Unser Kritikerduo diskutiert über diesen Text wie auch über den Roman "Der Tag, an dem die Sonne starb". Darin erzählt der chinesische Autor Yan Lianke von einer Nacht, die nicht zu enden droht in einem Dorf, dessen Bewohner zu Traumwandlern werden…