NDR Radiophilharmonie
Donnerstag, 28. September 2023, 20:00 bis
22:00 Uhr
Zum Saisonauftakt nimmt uns der französische Dirigent Fabien Gabel mit auf eine imaginäre Reise durch Spanien. Passend dazu: der aus Andalusien stammende Pianist Javier Perianes als Solist.
Ravels südländische Hits: "Alborada del gracioso" und Boléro
Bei seinem umjubelten Radiophilharmonie-Debüt im März 2022 hatte Fabien Gabel mit Musik seiner Landsleute Hector Berlioz und Maurice Ravel einen französischen Akzent gesetzt. Ravel ist auch im Saisoneröffnungskonzert vertreten, nun aber mit zwei spanisch inspirierten Werken: dem "Morgenlied eines Narren" ("Alborada del gracioso") und dem weltberühmten Boléro. Beide Stücke greifen traditionelle spanische Tanzrhythmen auf, beide dienten ursprünglich als Ballettmusik. Der Boléro ist zudem ein einzigartiges musikalisches Experiment - angelegt als endlose Wiederholungsschleife, in der allein Klangfarbe und Lautstärke für Abwechslung sorgen.
"Don Juan" - der junge Richard Strauss in Hochform
Eröffnet wird der Abend mit dem Geniestreich eines 24-Jährigen: dem "Don Juan" von Richard Strauss. Für das sinfonische Porträt des legendären Frauenhelden aus Sevilla griff Strauss auf Verse von Nikolaus Lenau zurück. Sinnenfreude und Narzissmus schlagen darin am Ende in Lebensüberdruss um. Damit hielt der junge Komponist gleichzeitig seiner Zeit einen Spiegel vor - einer von Fortschrittsglauben und Optimismus geprägten Epoche, in der man die aufkommende Endzeitstimmung nur mühsam kaschieren konnte.
Spanische Nächte mit Javier Perianes
In Andalusien spielen auch Manuel de Fallas "Nächte in spanischen Gärten". Das dreisätzige Stück, halb Tondichtung, halb Klavierkonzert, zählt zu den Meisterwerken des Impressionismus. Pflichtprogramm und Kür zugleich für einen Pianisten wie Javier Perianes, der selbst aus dem südspanischen Huelva stammt. Gerade seine de-Falla-Einspielung ließ die Kritiker schwärmen: "eine Referenzaufnahme", befand das Rondo-Magazin und nannte Perianes einen "Meister des Geheimnisvollen".
Moderation: Raliza Nikolov