1887 erhielt Joseph Haydn einen Kompositionsauftrag für die Karfreitags-Andacht im spanischen Cádiz. Die Herausforderung bestand darin, die letzten Worte Jesu Christi in sieben langsamen Sätzen musikalisch zu reflektieren. Gar nicht so einfach, schließlich sollte die Musik die Zuhörenden weder ablenken noch ermüden! Nach Fassungen für Orchester, Klavier und Streichquartett legte Haydn später noch ein komplettes Oratorium für Soli, Chor und Orchester nach.

Erfolgreiche Übersetzung der sieben letzten Worte

Die Quartettfassung von "Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze" besteht aus einer Einleitung, gefolgt von sieben Sonaten und einem "Erdbeben am Schluss". Dabei ist es dem österreichischen Komponisten gelungen, auch ohne Text die eindringlichen Worte in Musik zu übersetzen. "Ich finde, ein Komponist ist dann wirklich großartig, wenn er mit den einfachsten Mitteln etwas wirklich Großartiges schafft, und dieses Stück ist ein klares Beispiel dafür", sagt Carlos Campos Medina, Bratschist der NDR Radiophilharmonie. Zusammen mit seinen KollegInnen Yulia Van, Kristina Altunjan und Sebastian Maas hat er die "Sieben letzten Worte" am 11. März bei einer Kammermusikmatinee im kleinen Sendesaal des NDR in Hannover gespielt. Zwischen den einzelnen Sätzen las die Regionalbischöfin von Hannover Dr. Petra Bahr den Evangelienbericht, ergänzt durch eigene Texte.

Eine Sendung von Helene Conrad.

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