NDR Radiophilharmonie
Donnerstag, 06. Juli 2023, 20:00 bis
22:00 Uhr
Fünf Jahre alt war Theo Wiemes, als er zum ersten Mal die Ouvertüre zu "Dichter und Bauer" im heimischen Wohnzimmer hörte - eine Zeit lang musste seine Mutter diese Platte jeden Tag auflegen, so fasziniert war der heutige Solohornist der NDR Radiophilharmonie von diesem Stück - und später wurden Kindheits-Erinnerungen wach, als er selbst im Orchester saß und es spielte. Im Grunde sei diese Programmmusik der Vorläufer von dem, was er heute so liebt - der gehobenen Unterhaltungsmusik.
Musik oder Fußball
Die musikliebenden Eltern förderten die Geschwister zu Hause - und Theo Wiemes wollte eigentlich Schlagzeug lernen. Aber das kam nicht in Frage. Und Trompete? Da hatte der Lehrer an der Musikschule etwas dagegen. Er brauchte für das Orchester der Schule jemanden, der Horn spielte. Theo Wiemes probierte es aus, mochte es sehr, liebäugelte zwischendurch aber auch damit, Fußballer zu werden: Da stellte ihn die Mutter vor die Entscheidung - Musik oder Fußball. Er hat es bis heute nicht bedauert, beim Horn geblieben zu sein.
Musik zum Seele baumeln lassen
Was haben Fernseh-Klassiker wie "Black Beauty" und "Dallas" gemeinsam - große Horn-Soli! Die Liebe zur Filmmusik, einmal angefacht beim Teenager, blieb erhalten. So hat Theo Wiemes etliche Lieblings-Musiken herausgesucht; es ist ihm dazu auch eine Herzensangelegenheit, gehobene Unterhaltungsmusik eines Wal-Berg, Bert Grund, Franz Grothe und Hans Bund wieder ins Bewusstsein zu bringen: "Wenn man die Seele baumeln lassen will, dann ist diese Musik zu hören das Richtige", sagt Theo Wiemes beispielsweise über "Nuages Pastorales" von Bert Grund und lädt ein zu einer sehr persönlichen Entdeckungsreise.
Eine Sendung von Raliza Nikolov.