NDR Elbphilharmonie Orchester
Freitag, 16. Juni 2023, 20:00 bis
22:00 Uhr
"Er heißt Johannes Brahms, kam von Hamburg, dort in dunkler Stille schaffend …", mit diesen Worten begann Robert Schumann in seinem Zeitungsaufsatz "Neue Bahnen" 1853 eine legendär gewordene Lobeshymne auf den damals noch völlig unbekannten, gerade 20-jährigen Freund und Kollegen. Der Rest ist Geschichte: Bis zum Ende des Jahrhunderts wurde Brahms zur (fast) unangefochtenen Koryphäe auf dem Feld der Instrumentalmusik. Mit seinen vier Sinfonien hinterließ der Meister ein Vermächtnis europäischer Orchesterkunst, das für viele Musikerinnen und Musiker bis heute zum Besten gehört, was man in die Finger kriegen kann. Insbesondere beim NDR Elbphilharmonie Orchester nehmen die Sinfonien des gebürtigen Hamburgers selbstverständlich seit eh und je einen Sonderstatus ein.
Romantisches Fest mit Janowski und Buchbinder
In diesem Konzert treffen beide nun aufeinander: der damals "neue Stern" Brahms und sein Freund und Förderer Schumann. Marek Janowski, weltweit gerühmt für seine Interpretationen des deutschen romantischen Repertoires, nimmt sich Brahms' Zweiter an. Mit ihrer gelösten D-Dur-Stimmung und ihren liedhaft-lyrischen Themen gilt die Sinfonie als des Komponisten "Pastorale".
Gleichberechtigung von Solist und Orchester
Davor widmet sich Rudolf Buchbinder dem Klavierkonzert von Schumann, mit dem dieser gewissermaßen den Prototyp des romantischen Klavierkonzerts schuf. Indem er auf größtmögliche Gleichberechtigung von Solopart und Orchester setzte, wandte er sich explizit gegen die Virtuosenstücke seiner Zeit, wo das Orchester "das bloße Zusehen" habe. Wer Buchbinders Interpretation des a-Moll-Werks bei seinem letzten NDR Gastspiel im Vorfeld seines 75. Geburtstags im Radio-Livekonzert gehört hat, weiß, was für ein Schumann-Fest hier zu erwarten ist.
Moderation: Raliza Nikolov