NDR Elbphilharmonie Orchester
Freitag, 19. Mai 2023, 20:00 bis
22:25 Uhr
Seit der Spielzeit 2019/2020 ist der Geiger Augustin Hadelich Associate Artist des NDR Elbphilharmonie Orchesters. "Er ist ein fantastischer Geiger, ein großartiger Künstler und jemand, den das Publikum ins Herz schließt, wo immer er auftritt", schwärmt Alan Gilbert. Zum Abschluss seiner dreijährigen künstlerischen Partnerschaft mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester widmet sich Augustin Hadelich einem der ganz großen Klassiker des Violinrepertoires. Ein Schlüsselwerk: Ludwig van Beethovens Violinkonzert.
Preisgekrönter Geiger
Der 1984 als Sohn deutscher Eltern in Italien geborene Musiker ist heute US-amerikanischer Staatsbürger und hat sich bereits als einer der großen Geiger seiner Generation etabliert. Er studierte bei Joel Smirnoff an der New Yorker Juilliard School und gewann 2016 die Goldmedaille beim Internationalen Violinwettbewerb von Indianapolis. Seitdem konzertiert er mit weltweit namhaften Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, London Philharmonic Orchestra, Concertgebouw Orchester Amsterdam, Orchestre National de France, Orquesta y Coro Nacionales de España und der Academy of St Martin in the Fields.
2016 wurde er für seine Aufnahme des Violinkonzerts "L‘Arbre des songes" von Dutilleux mit einem GRAMMY Award ausgezeichnet. Mit seiner aktuellen CD "Recuerdos" widmet sich Augustin Hadelich zusammen mit dem WDR Sinfonieorchester Werken von Britten, Prokofjew und Sarasate.
Keine Angst vorm jungen Schönberg
Bei vielen Musikfans sorgt der Name Arnold Schönberg für gewisse Ängste: Der Erfinder der Zwölftonmusik gilt als komplexer Neutöner und provozierte mit seinen radikal kurzen und aufs Wesentliche reduzierten Stücken seinerzeit so manchen Skandal. Aber Schönberg konnte auch anders - und wie! 1902/1903, wenige Jahre bevor er den festen Boden der Tonalität verließ, komponierte der Wiener seine monumentale Sinfonische Dichtung "Pelleas und Melisande" nach Maurice Maeterlincks gleichnamigem Symbolismus-Drama.
Das rund 45-minütige, gigantisch besetzte Orchesterwerk über die Eifersuchtsstory rund um die rätselhafte Schöne Melisande zeigt den späteren Zwölftöner noch ganz als spätromantischen Nachfahren von Wagner, Mahler, Strauss & Co.
Ligeti: Labyrinth aus Klang und Geräusch
Schönbergs späteren Weg einer Auflösung der konventionellen Harmonien und Intervalle schritt György Ligeti dann im Jahr 1960 umso konsequenter aus: Seine "Apparitions" (Erscheinungen) für Orchester folgen nicht mehr den etablierten Tonbewegungen, sondern ähneln - so der ungarische Komponist - "verzweigten, mit Klängen und zarten Geräuschen ausgefüllten musikalischen Labyrinthen".
Moderation: Eva Schramm