NDR Elbphilharmonie Orchester
Freitag, 16. Februar 2024, 20:00 bis
22:30 Uhr
Anton Bruckner schrieb sie ganz in Gedanken an sein großes Idol Richard Wagner. Voller Eifer war der "arme Organist aus Wien", so die wenig schmeichelhafte Einschätzung von Richard Wagner, damals nach Bayreuth gefahren, um den "Meister aller Meister" persönlich um die Annahme der Widmung zu bitten. Während die Sinfonie bei diesem jedoch allenfalls auf beifällige Anerkennung stieß, gilt sie heute als die vielleicht erste, in der Bruckners unverkennbarer Personalstil bereits in Vollendung ausgeprägt ist.
Die Dritte ist das "Sorgenkind" unter Bruckners Sinfonien
Kein anderes Werk wurde von Bruckner häufiger umgearbeitet als seine Dritte. Dirigenten haben die Wahl zwischen gleich drei unterschiedlichen Versionen derselben Sinfonie! Zu viel Ablehnung seitens der Musiker und des Publikums in Wien zwangen den leicht einzuschüchternden Komponisten zu ständigen Revisionen, bis das Werk im Jahr 1890 - 17 Jahre nach Abschluss der ersten Fassung - endlich akzeptiert wurde.
Sinfonie mit der Trompete
Das hilft nun zur musikalischen Unterscheidung von den übrigen Bruckner-Sinfonien natürlich noch nicht wirklich weiter. Spannender wird’s aber bei der Charakterisierung als "Die mit der Trompete". Denn tatsächlich spielt ein kleines Trompetenmotiv für die gesamte Sinfonie eine wesentliche Rolle - und ist Schuld daran, dass Richard Wagner seinen rund 10 Jahre jüngeren Komponistenkollegen Bruckner etwas fragwürdig schmeichelhaft mit "Die Trompete" tituliert haben soll.
Eine Sendung von Stephan Sturm.