St. Raphael in Hamburg-Wilhelmsburg
Ein Verschiebebahnhof trennte ab 1907 die Kirchengemeinden auf der Elbinsel Wilhelmsburg voneinander. So bekam 1913 die Bahnhofsgemeinde ihre eigene Kirche, später St. Raphael genannt. Kaiserin Victoria stiftete aus diesem Anlass eine Bibel, die auch heute noch auf dem Altar liegt und als einziges Stück den Bombenangriff von 1945 überstand.
Die wuchtige Kirche mit einer Turmhöhe von 38 Metern musste des weichen Inselbodens wegen auf 172 Rammpfählen von acht bis zwölf Metern Länge errichtet werden. Sie war für 440 Kirchenbesucher gedacht. Ende des Zweiten Weltkriegs, am 22. März 1945, wurden die Bahnhofskirche und das Gemeindehaus durch einen Fliegerangriff völlig zerstört. Der Wiederaufbau war Ende 1957 beendet.
Mit einem Turm und drei Glocken erhielt die Bahnhofskirche nun auch einen Namen: St. Raphael. Der hebräische Name Raphael bedeutet "Gott heilt (die Seele)." Der Erzengel Raphael gilt als Schutzpatron der Kranken, der Auswanderer, der Seeleute, der Reisenden, der Dachdecker, Bergleute und der Pilger.