St. Marien in Uelzen
Im Mittelalter hatte St. Marien ein Sechsergeläut. Brände, Umschmelzungen und zwei Weltkriege haben dieses Geläut zerstört. Heute ist vor allem die große "Maria" von 1949 berühmt; eine rund zwei Tonnen schwere Glocke der Firma Weule aus Bockenem. Sie trägt die Inschrift "Maria bin ich genannt, ich rufe zu Gott für mein Land, nach Krieg und Not ich neu erstand, es goß mich Meister Weules Hand, Propst und Kirchenvorstand". Ihr Nachhall soll etwa 80 Sekunden andauern.
In den 50er-Jahren bekam die Gemeinde die sogenannte Engelbert-Glocke, eine herrenlose Patenglocke, die 1898 von der Gießerei Otto in Hemelingen gegossen worden war. Die "Königin des Friedens" (Bochumer Verein, 1954) und die "Osterglocke" (F.W. Schilling, Heidelberg 1953) vervollständigen das Geläut von St. Marien. Am ältesten sind zwei Uhrschlagglocken von 1647 und 1695 (1943 abgeliefert, 1948 wohlbehalten aus Hamburg nach Uelzen zurückgekehrt).
Vermutlich kurz nachdem Uelzen 1270 Stadtrecht bekam, begann der Bau der Marienkirche. 1292 weihte der Bischof von Verden die dreischiffige gotische Hallenkirche. Erst nach 1385 wurde der Turm gebaut. Zur Zeit der Reformation soll es siebzehn Altäre in der Marienkirche gegeben haben. Nach einem großen Brand im 17. Jahrhundert bekam der Turm seine barocke Form. Sein heutiges Aussehen erhielt er ab 1954, nachdem die alte Turmspitze in den letzten Kriegstagen im April 1945 abgebrannt war.