St. Marien in Friesoythe
Die Pfarrkirche St. Marien, erbaut 1908-1910, hatte schon im Spätmittelalter eine Vorgängerin, die ebenfalls der Jungfrau Maria gewidmet war. Um die Reformationszeit handelte der Kirchenbezirk bereits selbstständig, aber erst 1619, um die Zeit der Rekatholisierung, wurde die Abtrennung von Altenoythe offiziell vollzogen. Mit dem St.-Marien-Stift verfügt Friesoythe seit 1867 über ein katholisches Krankenhaus. Der neugotische dreischiffiger Backsteinbau bietet etwa 600 Personen Platz.
Auf dem Friedhof von Friesoythe steht heute ein neuer Glockenturm - mit einer alten Glocke. Die historische Glocke von 1766, die fast 170 Jahre in St. Marien läutete, hat dort einen neuen Platz erhalten: Ausgemustert wurde die Glocke, weil ihre größere Schwesterglocke, die Katharinenglocke von 1478 am Allerheiligenfest 1935 einen Sprung bekam und unbrauchbar wurde. Darauf schaffte man ein neues Geläut mit vier Glocken an.
Denn die Glocke von 1766 wurde als musikalisch minderwertig eingeschätzt und deshalb nicht in das neue Geläut integriert sondern als Denkmal neben die Kirche gestellt. Dem Kriegsschicksaal vieler Glocken, der Einschmelzung, entkam sie und fungiert nun als Friedhofsglocke.
Die Katharinenglocke von 1478 hat ebenfalls einen neuen Ort gefunden: nach einem Entwurf des Schmiedemeisters Alfred Bullermann klingt sie seit 2008 als "Friesoyther Friedensglocke" im Stadtpark.