Eine Sendung von Henry Altmann

Der britische Guardian bezeichnete Trish Clowes als "eine der agilsten und originellsten Jongleurinnen von Improvisation und abenteuerlicher Komposition". Bei aller Individualität versteht sich die 40-jährige britische Saxofonistin und Komponistin dabei durchaus als Teil einer Gruppe verwandter Geister, zu der etwa auch Nikki Iles, die letzte Composerin-in-Residence der NDR Bigband, gehört. Diese imaginäre Gemeinschaft vereint eine Ästhetik und ein Klang, eine Art von "Brit-Bigband"-Sound, der auch Trish Clowes' Programm "Radiant Resistance" zu Eigen ist.

"Radiation" bedeutet Strahlung, Radiant Resistance Strahlenschutz. Das gleichnamige Programm, das die britische Saxofonistin für die NDR Bigband geschrieben und Anfang November aufgeführt hat, ist eine Art klanglicher Landschaftsmalerei mit Bezügen zu Wayne Shorter, dem großen Saxofonisten, der sich mit seinen Kompositionen ja auch auf die große Reise ins Unbekannte aufmachte. Swingend-zwingend in der Konzeption, von kraftvollen Grooves in ausgelassene Improvisationen getragen, erkundet Trish Clowes die vielfältigen Möglichkeiten der NDR Bigband. In den Worten der Komponistin ausgedrückt: "Das Schönst am Schreiben für improvisierte Musik ist, dass es nicht nur um einen selbst geht. Du entwirfst eine Vorlage für andere. Lasst uns schauen, was passiert!"

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