Für die beliebteste Weihnachtsmusik des deutschen Barock darf es gern mal die große Bühne sein. Bevor das Werk im Rahmen der Barock-Reihe in Schloss Herrenhausen erklingt, spielt die NDR Radiophilharmonie Bachs "Weihnachtsoratorium" zwei Mal im Großen Sendesaal des NDR Konzerthauses in Hannover. Neben dem NDR Vokalensemble tritt ein junges, vielfach ausgezeichnetes Solistenquartett auf. Die Gesamtleitung liegt in den Händen des Alte-Musik-Spezialisten Bernard Labadie.

Weihnachtlicher Jubel und Innigkeit

Warum ist ausgerechnet Bachs "Weihnachtsoratorium" so populär? Vielleicht weil sich das Gefühl von Festlichkeit und Vorfreude schon mit den allerersten Takten einstellt, dem berühmten "Jauchzet, frohlocket"-Chor. Aber auch, weil alle anderen weihnachtlichen Empfindungen, das Innige und Zarte, Staunen und Dankbarkeit, in diesem Werk ihren Ausdruck finden. Ausgangspunkt ist der Bibeltext, der Bericht des Weihnachtswunders bei Lukas und Matthäus, der durch freie Dichtung ergänzt wird. Bach selbst hat sein Oratorium auf sechs Kantaten verteilt und diese an Weihnachten und Neujahr 1734/35 erstmals komplett aufgeführt. In Hannover sind die Kantaten 1 bis 3 zu hören, die von der Geburt Jesu erzählen.

Mit weitem Erfahrungshorizont: Der kanadische Dirigent Labadie

Für das Publikum der Barockkonzerte der NDR Radiophilharmonie ist Bernard Labadie bereits ein alter Bekannter. Der Kandier ist Gründer und Leiter der Violons du Roy aus Québec. Er kommt zwar aus der Alte-Musik-Szene, arbeitet aber auch regelmäßig mit den großen Sinfonieorchestern der USA und Europas zusammen. Ihm zur Seite steht ein international gefragtes Solistenquartett, darunter der junge Bariton Konstantin Krimmel, der von der "Opernwelt" zum Nachwuchssänger des Jahres 2023 gekürt wurde.

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