Das Konzert
Montag, 11. März 2024, 20:00 bis
22:00 Uhr
Die Nachwuchsförderung ist seit jeher ein wichtiges Element der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Die "Bothmer-Musik", ein Kammermusikfest auf Schloss Bothmer in Klütz, bietet den jungen Talenten traditionell die Chance, miteinander in Kontakt zu kommen, auch in ganz neuen Formationen, und sich dem Publikum zu präsentieren. Durch die "Junge Elite" wächst die Festspielfamilie in jedem Jahr weiter.
Im Juli 2023 traten im ehemaligen Pferdestall des Schlosses zwei junge Frauen mit Instrumenten auf, die sonst eher nicht so häufig im Fokus stehen: Emma Wernig spielt Bratsche und Polina Tarasenko Posaune.
Virtuose Bratschen-Welle
Wernig stellte in ihrem Programm englische Musik aus dem 20. Jahrhundert in den Mittelpunkt, von Rebecca Clarke, Frank Bridge und York Bowen. "Im 20. Jahrhundert gab es in England eine Renaissance für die Bratsche. Dort hat sich regelrecht eine virtuose Bratschen-Welle entwickelt", erzählt sie. "Die Musik aus der Zeit ist für die Bratsche wahnsinnig aufregend und zeigt viele Schattierungen und klangliche Möglichkeiten für das Instrument. Das ist für die Spieler sehr herausfordernd aber auch wahnsinnig schön."
Lyrischer Posaunenklang
Herausforderungen liebt auch die Ukrainerin Tarasenko, die sich schon zahlreiche Preise erspielt hat, unter anderem beim ARD-Musikwettbewerb. Schon mit neun Jahren griff sie zur Posaune, ihre Liebe galt damals dem Dixieland-Jazz. Erst danach hat sie die Klassik für sich entdeckt. Beide Stile finden sich auch in ihrem Programm, das von Paul Hindemith bis zu Daniel Schnyder reicht. Bei allen rhythmischen Raffinessen ist ihr auch das Lyrische wichtig. "Ich glaube, dass ich gut auf der Posaune singen kann", sagt Polina. "Viele Leute denken, dass man auf der Posaune sehr laut und stark spielt. Aber mit der Posaune kann man viel mehr machen, auch leise, flexibel und intim."
Eine Sendung von Friederike Westerhaus.