Das Konzert
Montag, 10. April 2023, 11:00 bis
13:00 Uhr
Der Text von "Hiskias" basiert auf der alttestamentlichen Geschichte des gottesfürchtigen Königs von Juda, Hiskias, und des Propheten Jesaja. Als Hiskias schwer erkrankt, kündigt Jesaja ihm den nahen Tod an. Doch ein flehentliches Gebet, in dem Hiskias an seinen aufrichtigen und frommen Lebenswandel erinnert, stimmt Gott gnädig: er schenkt ihm die Gesundheit zurück und gewährt ihm weitere fünfzehn Lebensjahre.
Ein Fest zur Gesundung des Monarchen
Zur Geschichte des einzigen Oratoriums "Hiskias" von Johann Nikolaus Forkel (1749-1818), gibt es zwei interessante Details. Der Akademischer Musikdirektor in Göttingen hatte sich Ende der 1780er Jahre auf das Hamburger Kantorat in der Nachfolge seines Brieffreundes Carl Philipp Emmanuel Bach beworben. Vielleicht ist also das einzige Göttinger Oratorium des 18. Jahrhunderts damals bereits im Hamburger Michel erklungen. Zudem fällt die Überarbeitung des "Hiskias“ in die Zeit der Genesung des englisch-kurhannoverschen Monarchen 1789. Da Georg III. in Personalunion auch Rektor der Göttinger Universität war, musste seine Genesung gebührend gefeiert werden. Und was hätte besser gepasst, als ein Werk, das quasi eine Auferstehungsgeschichte erzählt?!
Konzert an historischer Stätte
Der Musikwissenschaftler und Dirigent Antonius Adamske beschäftigt sich schon seit einiger Zeit intensiv mit der Göttinger Musikpflege um 1800. Zusammen mit einer kleinen Sängerriege und dem Göttinger Barockorchester brachte er das Oratorium "Hiskias" rund 250 Jahre nach dessen Entstehung auf die Bühne der Göttinger Paulinerkirche und damit zurück an die ehemalige Wirkungsstätte des Akademischen Musikdirektors Forkel.