Das Konzert
Sonntag, 02. Juni 2024, 11:00 bis
13:00 Uhr
Von der musikalischen Verarbeitung eventuellen Heimwehs hält der Wahl-Lübecker Stefan Vladar nichts. Trotzdem fällt es natürlich auf, wenn der österreichische Pianist und Dirigent mit seinem Orchester Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Anton Bruckner aufs Programm setzt.
Ein lebensbejahender Mozart
Mozarts Klavierkonzert KV 595, entstanden in seinem letzten Lebensjahr, ist ein besonders vollendeter Beitrag zur Gattung, der er - neben der Oper - sein Leben lang besonders verbunden war. Damit verabschiedete sich der 35-Jährige im März 1791 als Pianist von der Konzertbühne, wenige Monate später starb er. Vielleicht auch deshalb umgibt für viele dieses Konzert die Aura eines verinnerlichten Spätwerks. Stefan Vladar jedoch empfindet es ganz anders und geht das Stück ungewöhnlich frühlingshaft-flott an.
Bruckners beliebteste Sinfonie
Anton Bruckners Vierte Sinfonie von 1881 eröffnet eine Fülle großartiger innerer Landschaften. Das Werk, das Bruckners "Lohengrin"-Erlebnis spiegelt, übersetzt zu Teilen die Stimmung der Wagner-Oper ins Sinfonische. Der Komponist selbst gab der Sinfonie den Beinamen "Romantische". Ganz entgegen seiner sonstigen Zurückhaltung bei außermusikalischen Vergleichen sprach er über das Werk mit Bildern wie dem einer "mittelalterlichen Stadt, die in der Morgendämmerung" auftauche, oder mit Hinweisen auf "Vogelstimmen", die in dem naturhaften Grundklang sängen. Beim Publikum ist die "Romantische" Bruckners bis heute beliebteste Sinfonie.