NDR Elbphilharmonie Orchester live
Freitag, 11. Oktober 2024, 20:00 bis
23:00 Uhr
Chefdirigent Alan Gilbert und der gefeierte US-amerikanische Pianist Yefim Bronfman blicken auf eine langjährige Zusammenarbeit zurück. In zwei Konzerten in der Elbphilharmonie präsentieren sie Ludwig van Beethovens Drittes Klavierkonzert in c-Moll. Anschließend dirigiert Gilbert Tschaikowskys 4. Sinfonie in f-Moll, die von Schicksal geprägt ist.
Beethovens c-Moll-Klavierkonzert: Ernster und großartiger
"Der Styl und Charakter dieses Konzerts ist weit ernster und großartiger als in den beiden frühern", beschrieb Beethovens Schüler Carl Czerny das einzige Moll-Exemplar in der Reihe der fünf Klavierkonzerte seines Lehrers. Und auch Beethoven selbst hatte die Nummer 3 im Jahr 1800 seinem Verleger als eines der "Bessern" (im Vergleich zu den zeitnah entstandenen Konzerten Nr. 1 und 2) angekündigt. Dass der Komponist ausgerechnet die später durch die Fünfte Sinfonie so mythisch aufgeladene Schicksalstonart c-Moll gewählt hatte, war schließlich einer der Gründe, warum das Dritte Klavierkonzert in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als frühes Beispiel für Beethovens "heroische Phase" sogar noch populärer wurde als die beiden letzten Konzerte.
Tschaikowskys Vierte: Die Macht des Schicksals
Heroik und Schicksal prägen auch die Musik nach der Konzertpause: Peter Tschaikowskys 4. Sinfonie gewährt tiefen Einblick in die zerrissene Seele des Komponisten. Die einleitende Fanfare symbolisiert, so Tschaikowsky, "das Fatum, die verhängnisvolle Macht, die unser Streben nach Glück verhindert". Diese Fanfare kehrt im Verlauf des Stücks immer wieder zurück. Laut Tschaikowskys Gönnerin Nadeschda von Meck drückt die Sinfonie "Trauer und Verzweiflung, Hoffnung, Leid und Qualen" aus. Weder das volksliedhafte Andantino noch das spritzige Scherzo und das vermeintlich heitere Finale können die Konflikte des ersten Satzes letztlich lösen.