Metallica in Hamburg mit "Götterdämmerung" im Volkspark
Zwei Tage hat die Metalband im Hamburger Volkspark gespielt. Freitag fand das erste Konzert statt, am Sonntag das zweite.
Man fragt sich bei so einer Massenveranstaltung, was eigentlich am längsten ist: die Autoschlangen rund um den Volkspark oder die der Besucher vor den Toiletten im Stadion? Oder der Langmut der aus ganz Deutschland und Europa angereisten Metalfans, die das am Freitag alles geduldig, scherzend und mit der gewissen Aufregung ertragen, um dann zusammen mit den anderen gut 50.000 Fans der Götterdämmerung im Volkspark beizuwohnen?
Viele alte Hits und neue Songs vom Album "72 Seasons"
Dann geht es endlich los: Sänger und Gitarrist James Hetfield, Drummer Lars Ulrich, Leadgitarrist Kirk Hammett und Basser Robert Trujillo stehen auf der zentralen 360-Grad-Bühne mit riesigen Projektionstürmen darum verteilt. "Creeping Death" vom Album "Ride the Lightning" aus dem Jahr 1984 eröffnet den Abend, der selbstredend Songs vom aktuellen Album "72 Seasons" beinhaltet. Aber eben auch eine feine Auswahl vieler großer Hits, die sich in dem Werk von Metallica seit ihrer Gründung 1981 angesammelt haben. Und das sind sehr viele.
Immer wieder arbeitet sich die Band an ihrem ambitionierten Ziel ab, dass man sie von überall aus im Stadion gut sehen kann. Mal ist Sänger Hetfield auf der einen Seite der Donut-ähnlichen Konstruktion, während Hammett eines seiner fantastischen Riffs gegenüberliegend in Richtung Südtribüne schmettert. Gleichzeitig drischt Ulrich zentral auf sein Schlagzeug und hält das Tempo des Abends hoch.
Das Vorhaben funktioniert - nicht zuletzt dank der feinen Arbeit der Spider-Cam-Operator, die das Blitzen in den Augen der Musiker, ihre Gesten und ihr Spiel überlebensgroß auch für die hinteren Reihen im Stadion einfangen.
"Bang That Head That Doesn't Bang": Metallica spielen in Hamburg
Körperlicher und handfester wird es dann zunehmend im Innenraum der Arena. In diversen Moshpits lassen die Besucher ihren Energien freien Lauf. Erklärtes Ziel aller auf oder neben der Bühne: "Bang That Head That Doesn't Bang" ist die Devise.
Und dann kommen sie: die großen Songs der Mitbegründer des Thrash-Metals. Dem Genre, in dem sich Hardcore-Punk und Heavy Metal die Hände reichen und welches neben Slayer, Megadeth und Anthrax kaum eine Band ähnlich virtuos beherrscht wie eben sie: Metallica - die wohl erfolgreichste Band ihrer Zunft.
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