Landespopfestival 2024: Zwischen Tradition und Neuausrichtung
Bisher hieß es Landesrockfestival - seit 30 Jahren einer der bedeutendsten Newcomer-Wettbewerbe in Mecklenburg-Vorpommern. In diesem Jahr stellen die Macher des Festivals die Weichen neu.
"Mit der Umbenennung in Landespopfestival wollen wir die musikalische Diversität von Singer-Songwriter bis Elektro-Pop besser darstellen", beschreibt Andreas Stegemann vom PopKW (Landesverband für populäre Musik und Kreativwirtschaft M-V e.V.) die Neuausrichtung des Events. Neu ist in diesem Zuge auch ein zweitägiges Mentoring für alle sechs teilnehmenden Bands und Solokünstlerinnen, in dem branchenrelvante Themen auf dem Weg zur Professionalisierung individuell besprochen werden können.
Gewinner bekommt Vinylpressung „Made in MV"
In der Jury aus businesserfahrenen Kreativen kommen Booker, Labelchefs und Festivalplanerinnen zusammen und vergeben den Hauptpreis, der mit 1.000 Euro dotiert ist. Zusätzlich fährt der Gewinneract zum Bundesfinale und vertritt Mecklenburg-Vorpommern beim Local Heroes Contests 2025. Das Publikum des Abends hat ebenfalls die Möglichkeit seinem Favoriten seine Stimme zu geben und das Güstrower Vinylpresswerk "Mater of Facts" prämiert den Sonderpreis mit einer Auflage von 200 Platten "Made in MV". Die Veranstaltung findet traditionell im Rostocker M.A.U. Club im Stadthafen statt und beginnt am Sonnabend um 19 Uhr.
Leon Zeug: Feiner Singer-Songwriter-Pop mit Beats aus Rostock
Leon Zeug versteht es, seine zwei Lieblingsinstrumente - Gitarre und Schlagzeug - auf eine schöne Art zu verbinden. Herausgekommen ist dabei sein Debutalbum "Seeds" - eine Mischung, die in Teilen an die Mighty Oaks oder Jack Johnson erinnert. Gerade diese melancholische Leichtigkeit hat den Rostocker Singer-Songwriter inspiriert.
Als Straßenmusiker ist er viel an der Küste von Mecklenburg-Vorpommern unterwegs, aber sein Lieblingsort zum Musikmachen bleibt die Warnemünder Promenade mit Leuchtturm. Doch sein Weg zog in raus aus Deutschland: nach Irland. In Dublin studiert er Musikproduktion und sammelt weitere Live-Erfahrung. Zurück in Mecklenburg-Vorpommern feilt er an neuen Songs, wenn er nicht gerade mit seiner Gitarre unter dem Arm an der Warnemünder Promenade Musik macht.
Tomken: Deutschsprachiger Pop mit Bums
Das ist doch mal eine Ansage und kommt von Tomken, alias Momo Tomke, aus Rostock. Die vielseitige Musikerin ist Vokalistin, Keyboarderin und nach eigenen Aussagen "Loop-Maschinen-Geek" in einem. Was mit spontanen Sessions in kleinen Stadtteilzimmern begann, sollte den Grundstein für das Musikprojekt Tomken legen.
Das Projekt existiert in den Grundzügen seit Ende 2019, nahm dann mit der Live-Boost-Förderung 2021 für regionale Newcomer in Mecklenburg-Vorpommern und Neustart Kultur so richtig Fahrt auf. Das Debüt mit dem Titel "Benzin" folgte kurz darauf im Dezember desselben Jahres. 2024 veröffentlicht sie nach filigraner Arbeit im Home-Studio, bei der sie alle Rollen als Aufnahmeleiterin, Produzentin, Mixing und Mastering selbst spielt, ihr Album "Porzellan".
Paulina Pupik: Lana Del Rey auf Norddeutsch
Paulina Pupik klingt ein bisschen, als wären Lana Del Rey und Milow in eine WG in Norddeutschland gezogen. Aufgewachsen in verschiedenen deutschen Städten und später in Prag, zog es die Sängerin nach Rostock. Sie begann mit 14 Jahren, ihre eigenen Songs zu schreiben.
Locker beschwingt, mit einer leichten Melancholie durchzogen, produziert sie eingängige Indie-Pop-Vibes und hat bei ihrer Single "In My Dreams" prominente Unterstützung bekommen: Chartstürmer Alvaro Soler stand ihr zur Seite und gab Profitipps - Sahnehäubchen obendrauf. Dieses Projekt ermöglichte ihr, vor mehreren tausend Menschen auf dem Hockenheimring aufzutreten - ein Meilenstein in ihrer noch jungen Karriere.
Bruno Brutalos: Deutsch-Rap mit der positiven Energie der Musik
Bruno Brutalos ist der jüngste Teilnehmer beim diesjährigen Wettbewerb. Er ist jugendfrische 18 Jahre alt und kommt aus einem kleinen Dorf bei Güstrow. Mittlerweile lebt er im Rostocker Szeneviertel KTV und schreibt eigene Texte auf Boom Bap Beats. Probleme mit der Gesellschaft und systematische Missstände bleiben hier nicht außen vor. "In meinen Rap-Tracks versuche ich, meine Gedanken in einen Flow zu verwandeln und die positive Energie der Musik zu nutzen, um die Leute zum Nachdenken anzuregen", sagt der Newcomer, der sich beim Landespopfestival vor großem Publikum präsentieren will.
LetztenSommer: Mitten im Leben einfach mal eine Band gründen
Was haben die Bands Juli, Silbermond und Element Of Crime auf überraschende Art und Weise gemeinsam? Sie scheinen sich im Topf der Rock-Pop-Band LetztenSommer zu einem neuen Band-Sound zusammenzufinden. "Es ist, als würde man eine Suppe kochen. Jede einzelne Zutat schmeckt für sich, doch zusammengerührt entfalten sich Aromen, die nur im Zusammenspiel wirken können", sagt die Band.
Vier Menschen, die ihre eigenen Geschichten gelebt haben, deren Wege sich mal kreuzten, dann jahrelang nicht. Und dann ist er da: der Moment, in dem einer den Telefonhörer in die Hand nimmt und eine Kette von Ereignissen auslöst, die LetztenSommer entstehen lässt. Der Name ist eine Reminiszenz: gefunden in der Mitte des Lebens, bereit für die Kehrseite, bereit, die Verstärker aufzudrehen, die Saiten zu stimmen und mit Gesang und Instrumenten einen gemeinsamen Weg zu finden.
Luna Soul: Tanzen zu Disko-Funk mit Ukulele
Tanzbare Drumbeats treffen bei Luna Soul auf Gitarreneinflüsse aus Funk, Soul und Indie. Der Sound der 70er- und 80er-Jahre hat es der deutsch-spanischen der Band angetan. Sängerin Lisa Michéle Lietz aus Schwerin und Gitarrist Jordi Arnau Rubio aus Barcelona lernen sich am Theater in ihrer Heimatstadt kennen und beschließen, gemeinsam Musik zu machen, die facettenreich zwischen warmem Retro-Pop und 2020er-Moderne groovt. Unterstützt von ihrer Rhythmusabteilung sind sie besonders live ein Erlebnis. Gerade produzieren sie ihres zweiten Albums, das Anfang des nächsten Jahres veröffentlicht werden soll.
Landespopfestival 2024: Zwischen Tradition und Neuausrichtung
Das Festival ist seit 30 Jahren einer der bedeutendsten Newcomer-Wettbewerbe in MV. In diesem Jahr stellen die Macher die Weichen neu.
- Art:
- Konzert
- Datum:
- Ende:
- Ort:
-
M.A.U. Club
Warnowufer 56
18057 Rostock - Preis:
- 9 Euro