Internationale A-Cappella-Woche Hannover: Skandinavien im Fokus
"Rajaton" heißt "grenzenlos" auf finnisch. Das gleichnamige Ensemble eröffnet heute Abend das ebenfalls grenzenlose Festival: Mit Sängern aus acht Ländern. Däninnen und Norweger sind dabei, aber auch alte Bekannte wie Maybebop.
Finn macht sich richtig schick
für seine Lizz.
Ob er aber lieber Oberhemden trägt
oder aber lieber Unterhemden trägt
oder überhaupt nichts trägt
ist nicht gewiss.
Probe in einem Hotelzimmer in Hannover: Maybebop probt das Volkslied "Heut kommt der Hans zu mir" mit neuem Text. Neuen Schwung bekommt es als Swing-Stück, "Es war ein König in Thule" wird im Triphop-Sound dargeboten. Das Gefühl, an Traditionen wieder anzuknüpfen sei wichtig, sagt Tenor Lukas Teske: "Uns ist es schon ein Anliegen, das alte Volksliedgut am Leben zu halten. Wir haben in den letzten 20 Jahren in jedem Programm immer eins gesungen. Und durch die Pandemie kam uns die Idee, das überhaupt erstmal zu einem Album oder zu einem Programm zu bündeln."
Volkslied und Volkston aus ganz Europa
Erstmals gestaltet die Band einen ganzen Abend nur mit Volksliedern. Und auch aus Norwegen kommt eine Gruppe, die sich dem Volkston verschrieben hat. Das sechsköpfige A-Capella-Ensemble Pust präsentiert eine Bandbreite, die vom Jazz bis zu Folk-Stücken reicht. Insgesamt sind die Skandinavier dieses Jahr stark vertreten. Aus Dänemark kommt das Oktett SØNK, das Beatboxen, Pop und Rhythm and Blues präsentiert.
Aus Finnland reist die sechsköpfige Band Rajaton an. Ihre Landsleute vom Frauen-Quartett Tuuletar singen bei der A-Capella-Nacht, sagt Veranstalter Roger Cericius: "Wir haben einen sehr starken skandinavischen Schwerpunkt, weil die Ensembles von dort sehr breit aufgestellt sind. Sie machen sehr viel mystische, folkloristische Musik, also nordische Klänge, die wir alle irgendwie auch in den Ohren haben."
Auch in die Region Hannover strahlt die Internationale A-Capella-Woche Hannover diesmal ab: Auf Schloss Landestrost unweit des Steinhuder Meeres wird das Ensemble Quintense aus Leipzig auftreten – ebenfalls mit populären Stücken, in Bückeburg hingegen kommt Alte Musik zu Gehör. Das renommierte Ensemble Vox Luminis aus Belgien, spezialisiert auf das 17. und frühe 18. Jahrhundert, tritt auf – zusammen mit einem regionalen Chor, dem Kammerchor Cantemus.
"Die Bückeburger sind auf uns zugekommen", sagt Roger Cericius. "Die haben eine sehr lange Chortradition mit den Schaumburger Märchen-Sängern mit unterschiedlichen, weiteren Chören, die dort ansässig waren und sind. Und die wollten einfach dieses Thema Chor und Vokalmusik wieder stärker in den Fokus rücken in ihrem Kulturleben."
Auch fürs Publikum ist dieses Jahr wieder viel dabei: ein Workshop lädt zur Body-Percussion ein – Schnalzen, Schnipsen und Stampfen inklusive. Lionel Meunier, Gründer von Vox Luminis, veranstaltet eine offene Masterclass. Und wer aktiv dabei sein will, ist während des Festivals täglich in die Nazarethkirche in Hannover zum gemeinsamen Singen beim Singtreff eingeladen. Vielleicht wird dann auch das eine oder andere Volkslied auf dem Programm stehen.
Internationale A-Cappella-Woche Hannover: Skandinavien im Fokus
Die Internationale A-Cappella-Woche erweitert ihren Horizont - mit Auftritten in Bückeburg und auf Schloss Landestrost.
- Art:
- Konzert
- Datum:
- Ende:
- Ort:
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Internationale A-Cappella-Woche Hannover
Hannover
- Hinweis:
- diverse Veranstaltungsorte, weitere Informationen unter https://www.acappellawoche.com/