Herbert Grönemeyer bleibt sich mit Album "Das ist los" treu
Herbert Grönemeyer klingt auf seinem neuen Album "Das ist los" wie zu seinen besten Zeiten. Eine gelungene Mischung von 13 Songs: emotionale Balladen und typische Up-Tempo-Grönemeyer-Lieder.
Herbert Grönemeyer ist Deutschlands erfolgreichster Musiker. Etliche Hits wie "Mensch", "Männer" oder "Land unter" gehen auf sein Konto. Heute erscheint Grönemeyers 16. Studioalbum. Grönemeyer ist der Chronist, das Pop-Gewissen der Gesellschaft. Eigentlich muss man sich nur die aktuellste Platte von "Herbie" anhören, um zu wissen, wie es um die Welt steht. Grönemeyer hat schon immer ein feines Gespür dafür besessen, was in der Welt passiert und was das mit den Menschen macht. Daher passt der Titel "Das ist los" schon sehr gut.
Herbert Grönemeyer hechelt keinen Trends hinterher
Bei Rock- und Pop-Stars, die wie Grönemeyer seit mehreren Jahrzehnten im Geschäft sind, herrscht grundsätzlich die Gefahr: Klingt man nicht irgendwann alt? Hechelt man versehentlich irgendwelchen Sound-Trends hinterher? Oder wird man gar langweilig? Die Sorge, dass Herbert Grönemeyer gezwungen jung und zeitgeistig klingen will, sich verzweifelt an Dingen ausprobiert, die ihm nicht liegen - die braucht man nicht haben.
Es ist wirklich bemerkenswert: Der Musiker klingt wie immer und zu seinen besten Zeiten. Grönemeyer ist gut bei Stimme. Auch wenn er sich für Hip-Hop interessiert, begeht er nicht den Fehler, zu rappen oder in Trap-Abenteuer zu verfallen. Er macht schlichtweg sein Ding und keinen Quatsch.
"Ein Plädoyer für den Aufbruch und die Zuversicht" will Grönemeyer in seinen 13 Songs. Mal ist er gesellschaftskritisch, zwischen den alltäglichen Sorgen, Ängsten, Dauertrauer und etlichen Krisen. Dann auch persönlich, hier und da auch etwas allgemeiner. Richtig gelungen sind emotionale Balladen wie "Tau":
Eine gelungene Mischung
Was das Album gut macht, das ist einerseits die Mischung: ruhige Songs, aber auch typische Up-Tempo-Grönemeyer-Lieder. Und dann ist es die Herangehensweise des Künstlers: Eine Arroganz, die manche sich nach mehr als 20 Millionen verkauften Tonträgern durchaus leisten würden - die gibt es bei Grönemeyer nicht.
Wer Grönemeyer bisher mochte, wird auch bei "Das ist los" glücklich
Typisch Grönemeyer - klingt abgedroschen, ist aber so. Wer mit seinem typischen Gesangsstil oder seiner eigenwilligen Art, ab und an abstrakt zu texten, bisher nichts anfangen konnte, der wird auch beim neuen Album nicht bekehrt werden. Wer aber seine alten Songs wie "Land unter", "Halt mich" und etliche andere mochte, der wird auch mit seinem neuen Album glücklich.
Das Ist Los
- Label:
- Vertigo Berlin